Plastik im Schleppnetz
Griechenland hat ein Problem mit Plastikmüll im Meer. Die Initiative "Fishing for Litter" holt nun hauptberufliche Fischer mit ins Boot. Die sollen entlohnt werden, wenn sie mit ihren Schleppnetzen die Ägäis reinigen.
Jede Menge "Beifang"
"Fishing for Litter" - das "Fischen nach Müll" ist mittlerweile eh tägliches Geschäft an Bord griechischer Trawling-Boote. Denn in deren Schleppernetzen, mit denen bodennah gefischt wird, verfängt sich immer mehr Plastikmüll.
Ein Berg an Plastik
1,5 Tonnen Müll: Das ist die Menge an Abfall, die die Fischer aus der Ägäis gezogen haben, seitdem das Projekt im Oktober an den Start ging, initiiert von der A.C. Laskaridis Charitable Foundation. Auf den acht beteiligten Trawlern wird der Plastikmüll gesammelt und vor Ort registriert.
Plastik in den Sack
Die Fischer trennen das Plastik von den Meerestieren und verstauen den Plastikmüll in großen Säcken. Sie werden von der Initiative bereitgestellt und später an Land entsorgt. In dem Netz, das hier an Bord geholt wurde, scheint mehr Plastik zu sein, als alles andere.
Fisch auf den Tisch
Der Fisch wird später auf lokalen Märkten verkauft. Die Fisch-Industrie ist ein wichtiger Wirtschaftszweig in Griechenland. Rund 10.000 Menschen arbeiten in der Branche. Jedes Jahr werden mehr als 70.000 Tonnen Fisch gefangen.
Ein Krake auf einem Thron aus Plastik
Dieser große Tintenfisch hat sich sein Revier auf einem Plastikstuhl am Meeresgrund geschaffen. Auf den Meeresböden entwickelt sich oft ein eigenes Ökosystem rund um größere Plastikabfälle herum. Plastik und anderer Müll bedecken mittlerweile riesige Flächen am Meeresboden. Wissenschaftler versuchen derzeit herauszufinden, welche langfristigen Folgen für die Meeresbewohner damit verbunden sind.
Wissenschaft mit an Bord
Die Meeresbiologin Christina Kontaxi leitet die "Fishing-for-Litter"-Initiative. Plastiktüten, wie die in ihren Händen, machen gemeinsam mit Flaschen und Blechdosen den Großteil des Mülls aus, der aus dem Meer gezogen wird. Besonders viel Müll lagert sich in Buchten an, in denen der Wasseraustausch gering, die Anzahl der Badetouristen dafür umso höher ist.
Mehr als nur Müll-Sammler
Die Arbeit von "Fishing for Litter" geht über das Sammeln und Entsorgen von Plastikmüll hinaus. Die Aktivisten dokumentieren auch, wie viel Müll in den Schleppnetzen geborgen wird und kooperieren dabei mit einer Umweltorganisation, die sich für den Erhalt der Ozeane einsetzt.
Hoffnung für die Meere
Das Projekt will auch das Bewusstsein in der Fischerei-Branche für das Müllproblem schärfen und dazu anregen, anders mit Abfall umzugehen. So tragen Fischer zum Erhalt ihrer eigenen Lebensgrundlage bei.