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Wenn Sekunden ein Leben verändern - Querschnittlähmung

Gudrun Heise
5. Oktober 2018

Passieren kann es jedem – durch einen Unfall wurde das Rückenmark durchtrennt. Der Patient kann seine Beine nicht mehr bewegen, und meist gibt es bei Querschnittlähmung auch keine Hoffnung auf Besserung.

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Tetraplegie Christopher Reeve
Bild: Israel Hadari-Pool/Getty Images

Wenn Sekunden ein Leben verändern - Querschnittlähmung

Wie sieht die Zukunft aus?

Stabhochsprungtalent Kira Grünberg: Nach einem Trainingsunfall querschnittgelähmt;  Skispringer Lukas Müller: Nach einem Sturz an der Schanze querschnittgelähmt; Bahnradfahrerin Kristina Vogel: Nach einem schlimmen Sturz querschnittgelähmt – wenn dieses furchtbare Schicksal bekannte Leute trifft, gibt es Schlagzeilen. Von jetzt auf gleich ändert sich alles – das Leben bricht zusammen. Überall auf der Welt wird daran geforscht, wie eine Querschnittlähmung behandelt werden kann, wie die Nerven wieder zueinander finden. Auch Klaus Seide, vom Unfallkrankenhaus Hamburg, versucht, Lösungen zu finden. Gudrun Heise hat mit ihm über den Stand der Forschung gesprochen. 

Ein weiter Weg zum ersten Schritt

Vor kurzem hat eine Forschergruppe in den USA Aufsehen erregt. In der Mayo Klinik in Rochester, im US-Bundesstaat Minnesota, haben sie einen Querschnittgelähmten wieder zum Gehen gebracht. Das Team um Kendall Lee und Kristin Zhao implantierte dem Patienten Elektroden. Sie wurden in der Nähe seines Rückenmarks eingesetzt. Dort stimulieren sie mit winzigen Stromstößen die Nerven des Patienten.  Dazu musste der fast ein Jahr lang intensiv trainieren. Das Ergebnis: Er konnte 331 Schritte machen und dabei 102 Meter zurücklegen – allerdings mit Rollator und Unterstützung durch einen Therapeuten. Mehr dazu von Moritz Pompl. 

Die Hoffnung, wieder laufen zu können

Querschnittgelähmte wünschen sich wohl nichts mehr auf dieser Welt als dass ihre Beine wieder funktionieren. Professor Norbert Weidner vom Universitätsklinikum Heidelberg ist Direktor der Klinik für Paraplegiologie – also für Querschnittlähmung. Fabian Schmidt hat mit dem Experten gesprochen und ihn gebeten, den Fall des Patienten in der Mayo-Klinik einzuschätzen. 

Stammzellentherapie als Allheilmittel? 

Das Potenzial der Stammzellentherapie ist groß, doch kann noch niemand sicher sagen, bei welchen Erkrankungen Stammzellen eines Tages tatsächlich werden helfen können. 

Ein US-Arzt allerdings will das schon wissen. Er behandelt alle möglichen Patienten mit Stammzellen. Und er will das bald auch in Deutschland tun. Allerdings: Nach Recherchen von NDR, WDR und Süddeutscher Zeitung beruft sich der Arzt auf Studien, die in Fake-Verlagen erschienen sind. Gegen Geld veröffentlichen diese so gut wie alles und geben sich dabei einen wissenschaftlichen Anschein. Svea Eckert und Peter Hornung berichten.