Dokumentarfilm über den Fall Julian Assange
10. April 2017Für ihre Dokumentation "Citizenfour" über den Ex-Geheimdienstmitarbeiter Edward Snowden erhielt sie den Oscar. Jetzt hat die US-Filmemacherin Laura Poitras den Wikileaks-Sprecher Julian Assange porträtiert. "Risk", so der Titel des Films, soll zuerst im Kino und dann im US-Kabelsender Showtime laufen. Poitras soll laut Senderangaben bereits vor sechs Jahren mit den Dreharbeiten begonnen haben. Sie habe einzigartigen Zugang zu Wikileaks gehabt und erzähle die Geschichte der Enthüllungsplattform "von innen heraus".
Seit fünf Jahren lebt der politische Aktivist in der Botschaft Ecuadors in London. Aus Angst vor einer Auslieferung an Schweden und weiter in die USA hält er sich dort bis auf Weiteres auf. Die schwedische Justiz hat den 45-Jährigen im November zu Vergewaltigungsvorwürfen befragt. Assange spricht von einem politisch motivierten Verfahren und von einvernehmlichem Sex.
Assange-Enthüllungen über die USA
Wikileaks hat in den vergangenen fünf Jahren rund 100.000 geheime Dokumente veröffentlicht, unter anderem über das Vorgehen der US-Streitkräfte bei den Kriegen im Irak und in Afghanistan. Dadurch haben Assange und Wikileaks den Zorn Washingtons und der Nato auf sich gezogen. Die 35-jährige Haftstrafe für den US-Soldaten Bradley Manning, der Dokumente an Wikileaks weitergab und sich mittlerweile als Chelsea Manning zum Frausein bekennt, wurde inzwischen vom ehemaligen US-Präsident Barack Obama drastisch gekürzt. Im Mai wird sie nach sechs Jahren Isolationshaft vorzeitig aus dem Gefängnis entlassen.
so/suc (AFP, www.imdb.com)