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Pokal-K.o. für Darmstadt und Mainz

26. Oktober 2016

Der SV Darmstadt 98 blamiert sich in der zweiten DFB-Pokalrunde beim Amateurverein Astoria Walldorf, Mainz scheitert bei der SpVgg Greuther Fürth. Borussia Dortmund darf erst nach dem Elfmeterschießen aufatmen.

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DFB-Pokal 2016/17, FC-Astoria Walldorf - SV Darmstadt 98
Nico Hillenbrand (l.) erzielt den entscheidenden Treffer für Astoria WalldorfBild: picture-alliance/dpa/U. Anspach

Astoria Walldorf bleibt das Salz in der DFB-Pokalsuppe. Der einzige noch im Wettbewerb verbliebene Amateurverein warf in der zweiten Runde überraschend den Bundesligisten SV Darmstadt 98 aus dem Rennen. Der Viertligist gewann mit 1:0 (1:0). "Wir haben uns in einen Rausch gespielt und dann auch verdient gewonnen",  sagte Nico Hillenbrand, der in der 32. Minute den umjubelten Siegtreffer für den Tabellen-13. der Regionalliga Südwest erzielt hatte. Die Darmstädter Spieler schlichen nach einer indiskutablen Leistung und der deshalb verdienten Blamage mit hängenden Köpfen vom Platz. "Das war zu wenig", räumte Abwehrspieler Fabian Holland ein. "Wir hatten das Weiterkommen nicht verdient."

Fürths Sieg-Torschütze Berisha. Foto: dpa-pa
Fürths Sieg-Torschütze BerishaBild: picture-alliance/dpa/T. Schamberger

Das galt auch für den FSV Mainz 05, der sich in der Schlussphase beim Zweitligisten SpVgg Greuther Fürth überrumpeln ließ und mit einer 1:2 (0:0)-Niederlage aus dem Pokal flog. Dabei waren die Mainzer durch einen Treffer des gerade erst eingewechselten Jhon Cordoba (68. Minute) in Führung gegangen. Doch die Fürther kamen nicht nur durch einen Treffer von Sercan Sararer (79.) zurück, sondern versetzten dem Favoriten kurz vor dem Abpfiff sogar den Knockout: Veton Berisha drückte einen Abpraller zum 2:1 (90.) über die Linie. "Der Gegner war nach unserem Tor doch eigentlich schon tot", kommentierte der Mainzer Trainer Martin Schmidt fassungslos. Sein Fürther Kollege Stefan Ruthenbeck, nach zuletzt vier sieglosen Spielen in der 2. Liga unter Druck, erlebte gegenteilige Gefühle: "Ich bin stolz auf meine Mannschaft. Kompliment, so zurückzukommen."

Badstubers Comeback

Titelverteidiger FC Bayern München gab sich gegen den FC Augsburg keine Blöße. Die Mannschaft von Trainer Carlo Ancelotti gewann mit 3:1 (2:0). Kapitän Philipp Lahm brachte den Rekordmeister und -pokalsieger bereits in der 2. Minute nach vorn, Julian Green (41.) erhöhte per Kopf zum 2:0. In der zweiten Hälfte gab es zunächst zwei verschossene Elfmeter: Manuel Neuer parierte einen umstrittenen Strafstoß des Südkoreaners Ja-Cheol Koo (48.). Auf der Gegenseite machte es Thomas Müller bei einem Handelfmeter (56.) nicht besser. Dong-Won Ji konnte nach einem Konter zum 1:2 aus Augsburger Sicht verkürzen, in der Nachspielzeit stellte der kurz zuvor eingewechselte David Alaba (90.+4) jedoch wieder den Zwei-Tore-Abstand her. Emotionaler Höhepunkt war die Einwechslung Holger Badstubers (81.). Der 27-Jährige, der seit Jahren mit diversen Verletzungen zu kämpfen hat, absolvierte sein erstes Pflichtspiel seit knapp neun Monaten.

Bayern-Profi Julian Green freut sich mit Thomas Müller über den Treffer zum 2:0. Foto: dpa-pa
Bayern-Profi Julian Green freut sich mit Thomas Müller über den Treffer zum 2:0Bild: picture-alliance/dpa/A. Gebert

Dramatisches Ende

Im anderen Duell zweier Bundesligisten setzte sich der 1. FC Köln gegen 1899 Hoffenheim nach einer packenden Partie mit 2:1 nach Verlängerung (1:1, 1:1) durch. Die Gäste gingen durch einen Kopfball von Benjamin Hübner (8.) früh in Führung. Marcel Risse jagte nach einem indirekten Freistoß das Leder aus über 30 Metern zum Ausgleich in den Winkel (36.). In der regulären Spielzeit fiel trotz Chancen auf beiden Seiten kein weiterer Treffer. FC-Torjäger Anthony Modeste drückte schließlich gleich zu Beginn der Verlängerung den Ball mit der Brust aus kurzer Entfernung zum 2:1 ins Netz (91.). Hoffenheim versuchte noch einmal alles und erlebte ein bitteres Ende: In der Nachspielzeit der Verlängerung landete der Ball nach einem Schuss von Adam Szalai im Tor der Kölner, doch Schiedsrichter Marco Fritz entschied auf Abseits.

Elfmeterheld Weidenfeller

Borussia Dortmund musste gegen den starken Zweitligisten 1. FC Union Berlin sogar ins Elfmeterschießen. Das gewann er mit 3:0, nach 120 Minuten hatte es 1:1 gestanden. Torwart Roman Weidenfeller hielt gleich die ersten beiden Elfmeter der Berliner, Philipp Hosiner knallte den Ball an die Latte. Dem BVB gelang zunächst durch ein Eigentor von Michael Parensen kurz vor der Pause das zu diesem Zeitpunkt glückliche 1:0 (44.). Die Berliner gaben nicht auf und wurden schließlich belohnt: Joker Steven Skrzybski, noch keine Minute auf dem Platz, traf mit einem satten Schuss flach ins linke Eck (81.) zum 1:1-Ausgleich. Die Dortmunder vergaben auch in der Verlängerung viele gute Chancen, trafen dann aber im Gegensatz zu den Berlinern beim Shoot-Out. "Ich muss mich bei der Mannschaft entschuldigen", sagte Union-Trainer Keller. "Die Niederlage geht auf meine Kappe. Wir haben vergessen, Elfmeterschießen zu trainieren."

Dortmunder jubeln. Foto: dpa-pa
Am Ende eines langen Fußball-Abends durften die Dortmunder den Achtelfinal-Einzug bejubelnBild: picture-alliance/dpa/I.Fassbender

Der FC Schalke 04 zog mit einem 3:2 (3:0)-Sieg beim Zweitligisten 1. FC Nürnberg ins Achtelfinale ein. Yevhen Konoplyanka mit einem Doppelpack (20., 45.) und Klaas Jan Huntelaar (31.) hatten in der ersten Hälfte für den Bundesligisten eigentlich schon alles klargemacht. Doch im zweiten Durchgang ließen es die Königsblauen zu ruhig angehen. Nürnberg kam durch ein Eigentor des Schalkers Abdul Rahman Baba (59.) und einen von Tobias Kempe verwandelten Foulelfmeter (68.) noch einmal heran und ließen die Schalker Fans bis zum Ende zittern.

Matchwinner Gomez

Mario Gomez war der Matchwinner des VfL Wolfsburg beim 1:0 (0:0) in der Pokalpartie beim Zweitligisten 1. FC Heidenheim. Der Nationalspieler erzielte kurz nach der Pause (49.) aus sechs Metern das Siegtor für die zuletzt gebeutelten "Wölfe". "Das war sehr wichtig, die letzten Wochen waren sehr schwierig", sagte Gomez nach dem Abpfiff. "Am Ende hat man gesehen, wie es um unsere Gefühlswelt bestellt ist." Für die jubelnden Wolfsburger war es der erste Sieg seit Ende August (2:0 beim FC Augsburg). Hannover 96 fertigte im Pokal-Duell zweier Zweitligisten Fortuna Düsseldorf mit 6:1 ab. Je zweimal Felix Klaus (7., 34.) und Martin Harnik (15., 16.) sowie Artur Sobiech (5.) und Sebastian Maier (53.) trafen für die Niedersachsen, Kevin Akpoguma (20.) gelang nur der Ehrentreffer für schwache Düsseldorfer.

Wenn Sie noch einmal in die DFB-Pokalspiele vom Mittwoch eintauchen wollen, können Sie im DW-Liveticker nachlesen: