1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Schlagstöcke gegen Demonstrationsfreiheit

26. August 2016

Mit Gewalt sind die Sicherheitskräfte in Simbabwe gegen einen Protestmarsch der Opposition vorgegangen. Die Demonstranten forderten den Rücktritt von Langzeitpräsident Mugabe und eine Reform des Wahlrechts.

https://p.dw.com/p/1JqIM
Proteste der Opposition in Harare (Foto: picture-alliance/AP)
Bild: picture-alliance/AP Photo/T. Mukwazhi

Die Polizei in Simbabwe hat den von den Oppositionsparteien des Landes geplanten Protestmarsch durch die Hauptstadt brutal unterbunden. Es sollte ein friedlicher Protest gegen die Regierung des autoritären Präsidenten Robert Mugabe, gegen Wahlbetrug und für eine Reform des Wahlrechts werden. Es endete in Chaos und Krawallen. Mit Tränengas, Schlagstöcken und Wasserwerfern gingen die Sicherheitskräfte gegen die Demonstranten vor, mindestens 40 Menschen wurden nach Angaben der Opposition verletzt. Dutzende Menschen wurden festgenommen, sagte Polizeisprecherin Charity Charamba. Das Oberste Gericht des Landes hatte den Protestmarsch genehmigt.

Proteste der Opposition in Harare (Foto: Reuters)
Ziel: Mugabes MachtverzichtBild: Reuters/P. Bulawayo

Zu der Kundgebung hatten der langjährige Oppositionsführer Morgan Tsvangirai und Ex-Vizepräsidentin Joice Mujuru aufgerufen, gemeinsam mit vielen anderen Oppositionsgruppen. Tsvangirais Bewegung für Demokratischen Wandel (MDC) und Nujurus Partei Simbabes Volk (ZFP) setzen sich dafür ein, dass Langzeitmachthaber Robert Mugabe endlich abtritt. Zugleich werfen sie Mugabes Partei Zanu-PF hemmungslose Korruption vor, mit der das Land "ausgeblutet" werde. In den vergangenen Wochen gab es immer wieder Proteste gegen Mugabe.

Der 92-Jährige steht seit der Unabhängigkeit 1980 an der Spitze des Landes. Er war zunächst Regierungschef, bevor er 1987 Präsident wurde. Seine Kritiker machen ihn für den wirtschaftlichen Niedergang verantwortlich, unter der das südafrikanische Land seit Beginn des neuen Jahrtausends leidet. Mugabe hat für die Präsidentschaftswahl 2018 bereits seine Kandidatur angekündigt. Dass er sich – auch bei guter Gesundheit – bis dahin halten kann, ist aber nicht sicher. - derstandard.at/2000040516090/Proteststimmung-Simbabwer-verlieren-die-Angst-vor-Mugabe

qu/fab (dpae, afpe, rtre)