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Polizist erschießt Schwarzen in St. Louis

9. Oktober 2014

Wieder ist in einem Vorort der US-Stadt St. Louis ein schwarzer Teenager von einem weißen Polizisten erschossen worden. 17 Mal soll der Beamte auf den 18-Jährigen gefeuert haben. Der hatte angeblich zuerst geschossen.

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Eine schwarze Frau hält ein Schild mit den Worten "Stopp killing us" in die Höhe (Foto: rtr)
Bild: Reuters/Whitney Curtis

St. Louis im US-Bundesstaat Missouri kommt nicht zur Ruhe. Nur zwei Monate nach der Erschießung eines schwarzen Jugendlichen durch einen weißen Polizisten im Vorort Ferguson scheint sich die Geschichte an anderer Stelle zu wiederholen. Wieder kommt ein schwarzer Teenager durch Schüsse aus der Waffe eines weißen Beamten zu Tode.

Wie der Polizeichef von St. Louis, Sam Dotson, auf einer Pressekonferenz mitteilte, war der Polizist am Mittwochabend nicht im Dienst, patrouillierte aber für eine private Sicherheitsfirma. Da ihm der 18-jährige Schwarze und seine beiden Begleiter verdächtig vorgekommen seien, sei er aus dem Auto ausgestiegen. Das Trio habe daraufhin die Flucht ergriffen und der Beamte die Verfolgung aufgenommen.

War der Teenager bewaffnet?

Später kam es Dotson zufolge zu einem Handgemenge zwischen dem Polizisten und dem Teenager, der daraufhin erneut geflohen sei. Dabei sei dem Beamten erstmals aufgefallen, dass der Verdächtige bewaffnet gewesen sei. Beim Wegrennen habe der Jugendliche dann seine Waffe auf den Beamten gerichtet und "mindestens drei Mal geschossen". Der Polizist habe während der Verfolgung insgesamt 17 Schüsse auf den Jugendlichen abgegeben. Wie viele ihn davon trafen oder tödlich waren, ist noch unklar. Der Beamte sei beurlaubt worden, die Ermittlungen dauerten an, so der Polizeichef.

Ausschreitungen bei Protesten

In Medienberichten hieß es dagegen, nach Aussagen von Angehörigen des Teenagers sei dieser unbewaffnet gewesen. Nach den Schüssen versammelten sich mehrere Hundert Menschen zu Protesten. Laut Polizei eskalierten diese später, mehrere Einsatzwagen wurden beschädigt.

Aufgebrachte Menschen vor einem Polizisten (Foto: rtr)
Aufgebrachte Demonstranten machten ihrer Wut über den Tod des 18-Jährigen in St. Louis LuftBild: Reuters/Kenny Bahr

Der Vorfall ereignete sich im Süden von St. Louis, unweit vom Vorort Ferguson. Dort hatte vor zwei Monaten ein weißer Polizist am 9. August den unbewaffneten 18-jährigen Afroamerikaner Michael Brown erschossen. Die tödlichen Schüsse hatten zu wochenlangen, teils gewaltsamen Unruhen und einer landesweiten Debatte über Rassismus geführt.

cw/se (dpa/rtr)