Portrait: Roland Koch (CDU)
18. Januar 2009Mit sechzehn Jahren tritt er in die CDU ein: In die Partei, der auch sein Vater angehört, der Landtagsabgeordneter und bis 1991 hessischer Justizminister ist. Auch Roland Koch wird Jurist, seit 1985 ist er als Anwalt zugelassen. Seine Spezialgebiete sind das Wirtschafts- und Wettbewerbsrecht. Roland Kochs Parteikarriere beginnt früh und ambitioniert: 1979, mit 21 Jahren wird er jüngster Vorsitzender eines CDU-Kreisverbandes. Seit 1987 sitzt Roland Koch im Hessischen Landtag, wird Vorsitzender der CDU-Landesfraktion, später auch Chef der hessischen Landes-CDU.
Regierungschef seit zehn Jahren
1999 schafft Koch den Machtwechsel in Hessen. Er gewinnt die Landtagswahl und wird Ministerpräsident. Die hessische Parteispendenaffäre bringt ihn kurz in arge Bedrängnis, aber bei der nächsten Wahl, 2003 holt er sogar die absolute Mehrheit. Spätestens seit diesem Zeitpunkt ist Koch ein Machtfaktor in der Bundes-CDU, auch als denkbarer Kanzlerkandidat wird er gehandelt.
Koch: Ein christdemokratischer Polarisierer
Aber an seiner Person scheiden sich die Geister: In der Wahrnehmung der Medien wie der Öffentlichkeit kommt er nicht unbedingt als Sympathieträger an, und in seinen Wahlkampagnen setzt Koch immer wieder auf starke Polarisierung und Reizthemen: 1999 die Unterschriftenaktion gegen die doppelte Staatsbürgerschaft, 2008 die Forderung nach Abschiebung krimineller Ausländer und nach einer Verschärfung des Jugendstrafrechts. Doch die Strategie ist offenbar kein Patentrezept: In der Landtagswahl 2008 verliert die CDU massiv Stimmanteile und ihre parlamentarische Mehrheit.