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Gesellschaft

Paket am Weihnachtsmarkt hatte keinen Zünder

2. Dezember 2017

Die Polizei in Potsdam hat Entwarnung gegeben. Das Paket, das einen Bombenalarm ausgelöst hatte, war offenbar weniger gefährlich als befürchtet. Es befanden sich sich diverse Gegenstände darin - aber kein Zünder.

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Deutschland Potsdam Evakuierung Weihnachtsmarkt
Bild: Reuters/F. Bensch

Die Aufregung war groß: Am frühen Freitagnachmittag war in einer Apotheke in der Innenstadt von Potsdam ein verdächtiges Paket abgegeben worden. Die Polizei löste daraufhin Bombenalarm aus und sperrte Teile der Innenstadt, darunter auch einen großen Bereich des Weihnachtsmarktes.

Sprengstoffexperten der Polizei nahmen das Paket genauer unter die Lupe. Sie fanden darin eine Blechbüchse mit Nägeln sowie Drähte und ein verdächtiges Pulver. Auch eine "Art Böller" soll sich in dem Paket befunden haben. Allerdings ging von dem Ganzen wohl keine konkrete Gefahr aus: Bisher wurde nach Angaben der Polizei kein Zünder gefunden, der eine Explosion hätte auslösen können.

"Stehen am Anfang der Ermittlungsmaßnahmen"

Die Polizei nimmt den Vorfall trotzdem sehr ernst: Die gesamte Umgebung der Apotheke wurde systematisch mi Sprengstoffspürhunden unter die Lupe genommen. Anwohner durften zeitweise ihre Wohnungen nicht betreten, erst gegen 22.00 Uhr wurde Entwarnung gegeben: Die Suche sei abgeschlossen, die Spürhunde hätten "nichts Verdächtiges gefunden". Jetzt hat die Staatsschutz-Abteilung des Brandenburger Landeskriminalamtes die Ermittlungen übernommen. Polizeisprecher Torsten Herbst sagte, dass ein politisches Motiv nicht ausgeschlossen werden könne. Brandenburgs Innenminister Karl-Heinz Schröter (SPD) betonte, man stehe erst am Anfang der Ermittlungen.

Besonderer Schutz für Weihnachtsmärkte in diesem Jahr

Der traditionelle Weihnachtsmarkt "Blauer Lichterglanz" findet alljährlich in der Potsdamer Innenstadt statt. Er erstreckt sich entlang der Brandenburger Straße bis zum Luisenplatz, nahe des Schlossparks Sanssouci. Am Freitag waren außerhalb des Sperrkreises die Buden weiter offen, Weihnachtsmarktbesucher tranken ungeachtet der Aufregung um den Polizeieinsatz Glühwein. Polizeisprecher Herbst sagte, er rechne damit, dass der Weihnachtsmarkt am Samstag "in Gänze" wieder freigegeben werden könne.

Nach dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt am Berliner Breitscheidplatz mit zwölf Toten am 19. Dezember 2016 werden in diesem Jahr bundesweit Weihnachtsmärkte besonders geschützt. Die Sicherheitsbehörden sehen zwar bislang keine akute Anschlagsgefahr, sprachen aber von einer "abstrakten Gefährdungslage". Auf vielen Weihnachtsmärkten wurden Betonbarrieren errichtet, außerdem sind mehr Polizisten in Uniform und in Zivil unterwegs.

bru/qu (afp/dpa)