Präsidentensohn in Kolumbien festgenommen
29. Juli 2023Die Polizei habe seinen Sohn Nicolás und dessen frühere Ehefrau Daysuris Vásquez festgenommen, schrieb Präsident Gustavo Petro auf Twitter. "Mögen diese Ereignisse seinen Charakter stärken und möge er über seine Fehler nachdenken", fügte Kolumbiens erster linksgerichteter Präsident hinzu.
Die Staatsanwaltschaft bestätigte die Festnahme. Demnach werden Nicolás Petro "Geldwäsche und illegale Bereicherung" im Zusammenhang mit dem Wahlkampf seines Vaters vorgeworfen.
Die Ex-Frau des Präsidentensohnes hatte im März behauptet, Nicolás Petro habe im Jahr 2022 große Geldbeträge von Drogenhändlern für die Präsidentschaftskampagne seines Vaters erhalten. Stattdessen habe er die Mittel aber für ein luxuriöses Leben in der nördlichen Stadt Barranquilla zweckentfremdet.
Insgesamt soll Nicolás Petro umgerechnet rund 112.000 Euro von einem ehemaligen Drogenhändler bekommen haben. Nicolás Petro war Regionalabgeordneter der Partei seines Vaters. Laut den in Medien veröffentlichten Kontoauszügen verfügte er über ein Vielfaches seines Abgeordnetengehalts.
Seit Bekanntwerden des Skandals hat Präsident Petro bestritten, Geld von den mächtigen Drogenbaronen des Landes erhalten zu haben. Er selbst forderte Ermittlungen gegen seinen Sohn.
Der ehemalige Guerillakämpfer Gustavo Petro hatte im vergangenen Jahr die Stichwahl um die Präsidentschaft gewonnen. Als erster linker Präsident in der kolumbianischen Geschichte versprach er bei seinem Amtsantritt im August 2022 einen sozialen und ökologischen Reformkurs. Sein wichtigstes Thema im Wahlkampf war der Kampf gegen Korruption.
uh/jj (afp, ap)