Preußens Glanz und Gloria - die schönsten Schlösser in Brandenburg
Prunkvolle Schlösser repräsentieren bis heute im Nordosten Deutschlands die vergangene Macht Preußens. Neben ihrer Hauptresidenz Berlin ließ die Hohenzollern-Familie viele Prachtbauten in Brandenburg errichten.
Schloss Sanssouci
Klein, aber fein: Schloss Sanssouci in Potsdam war nur der Sommersitz von Friedrich dem Großen, ist aber heute der Weltstar unter den Schlössern der preußischen Königsfamilie. Schloss Sanssouci - übersetzt "ohne Sorgen" - bezaubert durch seine malerische Lage und architektonische Raffinesse jedes Jahr hunderttausende Touristen.
Neues Palais
Dieses gigantische Schloss befindet sich nur ein paar Schritte von Schloss Sanssouci entfernt. Trotz seiner Größe ist es längst nicht so bekannt wie das Lustschlösschen, auch wenn der Prunk der Innenräume jeden Besucher ins Staunen versetzt. Die große Anlage mit ihren Festsälen, Galerien und fürstlich eingerichteten Appartements diente einst der Repräsentation Preußens.
Schloss Charlottenhof
Der Kronprinz und spätere König Friedrich Wilhelm IV. bekam das Gutshaus 1825 von seinem Vater als Weihnachtsgeschenk und ließ es vom Architekten Karl Friedrich Schinkel und dem Gartengestalter Peter Joseph Lenné zu einem klassizistischen Schloss umgestalten. Wie auch die beiden anderen Schlösser befindet sich Charlottenhof im Park Sanssouci.
Schloss Babelsberg
Wenn man Schloss Babelsberg am Ufer der Havel betrachtet, fühlt man sich nach England versetzt. Das Schloss wurde in englischer Neugotik errichtet und diente dem Königs- und späteren Kaiserpaar Wilhelm I. und Augusta von Sachsen-Weimar als Sommerresidenz. In den 1860er und 1880er Jahren wurde Babelsberg zu einem der wichtigsten Orte des gesellschaftlichen und politischen Lebens Preußens.
Marmorpalais
Am Rande Potsdams liegt der Neue Garten, ein Landschaftspark nach englischem Vorbild, der tolle Ausblicke auf die Havelseen bietet. In dieser romantischen Landschaft liegt das Marmorpalais, eine Sommerresidenz von König Friedrich Wilhelm II.. Das mit schlesischem Marmor verkleidete Bauwerk ist das einzige frühklassizistische Königsschloss der Hohenzollern-Familie.
Schloss Cecilienhof
Schloss Cecilienhof, das sich ebenfalls im Neuen Garten befindet, ist der jüngste Bau der Hohenzollern im Stil eines englischen Landhauses. Nach dem Zweiten Weltkrieg, vom 17. Juli bis 2. August 1945, wurde hier Geschichte geschrieben. Denn in Cecilienhof trafen sich die Siegermächte. Die Potsdamer Konferenz gilt als Symbol für das Ende des Zweiten Weltkrieges und den Beginn des Kalten Krieges.
Schloss Caputh
Schloss Caputh blickt auf eine 350-jährige Geschichte zurück. Das Lustschlösschen aus der Zeit des Großen Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg ist ein kunsthistorisches Juwel, das vom Glanz fürstlicher Wohnkultur um 1700 zeugt. Wo einst große Feste gefeiert wurden, entstand Mitte des 20. Jahrhunderts nach Verkauf des Gebäudes eine Berufsschule. Inzwischen ist Schloss Caputh ein Museum.
Schloss Königs Wusterhausen
Friedrich Wilhelm I, bekannt als "Soldatenkönig" und Vater von Friedrich dem Großen, liebte Wusterhausen, südostlich von Berlin. Hier bereitete er sich auf seine Regierungszeit vor und verbrachte später mit seiner Familie im Herbst glückliche Tage. Er nutzte die Zeit, um seine Pflichten als Landesherr zu erfüllen und auf Jagd zu gehen.
Schloss Paretz
Fernab der höfischen Etikette und dem Prunk der preußischen Residenzstadt Berlin verbrachte Königin Luise mit ihrem Gemahl Friedrich Wilhelm III. und den Kindern alljährlich die Sommermonate in der abgeschiedenen Havellandschaft in Paretz. Hier, 20 Kilometer von Potsdam entfernt, genossen sie nicht nur das Familienleben, sondern demonstrierten auch eine moderne Form des Landlebens.
Schloss Oranienburg
Um 1700 galt Schloss Oranienburg als das schönste unter den preußischen Residenzen. Seine Geschichte begann als Landsitz der Prinzessin von Oranien-Nassau, die dem Ort "Oranienburg" seinen Namen gab. Über die Jahrhunderte wurde das Schloss unterschiedlich genutzt und ausgebaut. Heute kann man im Schlossmuseum prachtvolle Kunstwerke wie königliches Prunksilber oder Elfenbeinmöbel bewundern.
Schloss Rheinsberg
Im Schloss Rheinsberg am Grienericksee verbrachte Friedrich der Große als Kronprinz seine glücklichsten Tage. Er mochte die Musik, die Künste und erschuf in Rheinsberg einen Musenhof. Den führte sein Bruder Prinz Heinrich glanzvoll fort. Von der Muse geküsst wurde hier auch Theodor Fontane, der in seinen "Wanderungen durch die Mark Brandenburg" dem Schloss ein literarisches Denkmal setzte.
Zeugen einer vergangenen Epoche
Preußen bestand von 1701 bis 1918. Ein untergegangenes Reich, das vor allem für Gehorsam, Pflichterfüllung und Militarismus wie aber auch für Toleranz und Religionsfreiheit steht. Pickelhauben und Uniformen prägen unser Bild der damaligen Zeit. Es sind aber vor allem die Schlösser der Hohenzollern-Familie, die bis heute prunkvolle Zeugnisse des Königreichs Preußen sind.