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Progress-Raumtransporter abgestürzt

2. Dezember 2016

Nach dem Absturz eines unbemannten russischen Raumtransporters konzentrieren sich die Ermittlungen auf die Sojus-Rakete. Solche Raketen sind auch bei bemannten Raumflügen im Einsatz und bringen Astronauten zur ISS.

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Raumfahrtzentrum in Baikonur Russland
Ein Progress-Raumschiff wird mit einer Sojus-Rakete für den Start vorbereitetBild: AFP/Getty Images

Ein Raumtransporter vom Typ Progress, der mit 2,5 Tonnen Nachschub für die Internationale Raumstation (ISS) beladen war, ist am Donnerstag nach dem Start vom russischen Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan abgestürzt.

Neben Nahrungsmitteln und Ausrüstungsgegenständen hatte der Transporter auch Weihnachtsgeschenke sowie Weihnachtspost für die Astronauten und Kosmonauten geladen. Derzeit arbeiten sechs Menschen auf der ISS.

Nach Angaben der russischen Weltraumagentur Roskosmos explodierte der Raumtransporter zwischen sechs und sieben Minuten nach dem Start in der Atmosphäre über der sibirischen Region Tuva. Bisher haben die dortigen Behörden noch keine Überreste des Transporters gefunden. Möglicherweise verglühten die Teile beim Wiedereintritt.

Was bedeutet das für die Astronauten?

Möglicherweise verzögert sich jetzt ein weiterer Start einer Sojus-Rakete, der für den 2. Februar geplant war, so die russische Nachrichtenagentur TASS. Dieser Raketentyp ist das Arbeitspferd der russischen Raumfahrt und befördert nicht nur Nachschub zur ISS und Satelliten in die Umlaufbahn, sondern ist auch zentraler Baustein der heutigen bemannten Raumfahrt. Es ist aber noch zu früh zu sagen, ob der nächste Austausch der Astronauten-Crews auf der ISS sich dadurch verzögern wird.

Schon früher Probleme mit Sojus

Es ist der zweite fehlgeschlagene Progress-Transport zur ISS: Im April 2015 erreichte die Trägerrakete die erforderliche Erdumlaufbahn nicht. Das Raumschiff trat wieder in die Atmosphäre ein und verglühte. Dem stehen mehr als 60 erfolgreiche Flüge gegenüber.

Die russische Tageszeitung "Kommersant" berichtete unter Berufung auf eine Quelle, die den Ermittlern nahe stehe, dass sich die Nachforschungen auf die dritte Raketenstufe konzentrierten. Der Ablauf deute darauf hin, dass dort das Problem liege. Es ist die letzte Stufe, die sich vom Raumtransporter trennt.

fs/bo (dpa/afp)