Propaganda in modernem Gewand
Eine Ausstellung in München befasst sich künstlerisch mit dem negativ besetzten Propagandabegriff. Eine Annäherung an moderne Propaganda - oder vielmehr "strategische Kommunikation" oder "politisches Management"?
Der Krieg der Geschlechter
In der Ausstellung wird mit der immer gleichen Darstellung von Weiblichkeit gebrochen. Die kubanisch-amerikanische Künstlerin Coco Fusco übt mit ihren Arbeiten radikale Kritik an einem in den vergangenen Jahren propagierten Feminismus, der Emanzipation mit Karriereplanung und Macht gleichsetzt. Ihre Installation erinnert an die Bilder der Erniedrigung aus dem US-Kriegsgefängnis Abu Ghraib.
Inszenierung ist alles
Die Malereien des Amerikaners John Miller aus der Serie "Everything Is Said" entstanden nach Vorlagen von Reality-TV-Shows wie "Flavor of Love". In ihnen wird das poröse Verhältnis von Wirklichkeit beziehungsweise "authentischer" Emotion einerseits und Inszenierung andererseits sichtbar. Ein Verhältnis, das unsere digitale Gesellschaft seit den vergangenen Jahrzehnten stark prägt.
Nebulöse An- und Absichten
Der aus London stammende Bradley Davies ist bildender Künstler und lebt und arbeitet in Frankfurt am Main. In dieses Foto integrierte er eine Sperrholzfigur des Medienmoguls Rupert Murdoch. Es ist Teil der satirischen Zeitschrift "SUNTIMES", dessen Titel sich aus zwei Zeitungen (The Sun, The Times) zusammensetzt, die Murdoch gehören. In der humoristischen Arbeit geht es um Medienmonopole.
Die neue Angst in und vor den USA
Der US-amerikanische Künstler Sandow Birk verdichtet groteske Elemente mit dokumentarischen Inhalten zu einem düsteren sozialrealistisch gefärbten Symbolismus. Seine Werke erinnern an niederländische Genremalerei. In seinen Arbeiten beschäftigt er sich hauptsächlich mit der zeitgenössischen kulturellen wie politischen Landschaft der USA.
Erinnern und Gedenken
Bei ihrer künstlerischen Recherche stellte die New Yorker Künstlerin Aura Rosenberg fest, dass es von der Berliner Siegessäule keine Souvenirartikel gab. Rosenberg zeigt sie nun als Memorabilia aus Plastik. Um etwa den problematischen Bergriff "Heimat" zu verbildlichen, gestaltete Rosenberg eine zerbrechlich wirkende und mit Zucker bestäubte Replik dieses nationalen Denkmals.
Wohin geht die Reise?
Der britische Konzeptkünstler John Smith hat in den vergangenen vier Jahrzehnten ein breit gefächertes Oeuvre von filmischen Arbeiten geschaffen. Es umfasst inzwischen mehr als 50 Werke, die vielfach mit Preisen ausgezeichnet wurden. Hier der Bestandteil einer Videoarbeit, der die Bedingungen und die Wirkung von Propaganda im ehemaligen Ostblock zur Sprache bringt.