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Politik

Protürkische Rebellen stimmen Pufferzone zu

23. September 2018

Die Rebellengruppe "Nationale Befreiungsfront" hat dem russisch-türkischen Plan zur Einrichtung einer demilitarisierten Zone in der syrischen Region Idlib zugestimmt. Ihre eigenen Waffen will sie nicht abgeben.

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Syrien Die von den Rebellen gehaltene Stadt Idlib
Blick auf die von Rebellen gehaltene Stadt IdlibBild: Reuters/A. Abdullah

Das als moderat geltende syrische Rebellenbündnis erklärte am Samstag, man werde mit dem Verbündeten Türkei uneingeschränkt zusammenarbeiten, um dessen "Bemühungen, Zivilisten vor den Leiden des Krieges zu bewahren, zu einem Erfolg zu machen".

Russlands Präsident Wladimir Putin als Verbündeter der syrischen Regierung und der türkische Staatschef Recep Tayyip Erdogan, dessen Regierung einige als moderat geltende Rebellengruppen in Syrien unterstützt, hatten sich am Montag im russischen Sotschi auf die Schaffung einer demilitarisierten Zone in der nordwestlichen Provinz Idlib geeinigt. Sie soll 15 bis 20 Kilometer breit sein und ab dem 15. Oktober zwischen Rebellen und Regierungstruppen verlaufen.

Russland Sotschi Treffen Putin Erdogan
Erdogan (l.) und Putin bei ihrem Treffen in SotschiBild: Reuters/A. Zemlianichenko

Ihre Waffen will die Nationale Befreiungsfront allerdings nicht abgeben. Sie habe Zweifel an der Bereitschaft der syrischen Regierung von Machthaber Baschar al-Assad und ihrer Verbündeten, sich an die Abmachung zu halten, erklärte das Bündnis. Man bleibe in Alarmbereitschaft. Eigentlich ist vorgesehen, dass alle Konfliktparteien in der Zone bis zum 10. Oktober ihre schweren Waffen abgeben.

Die Dschihadisten-Gruppe Hajat Tahrir al-Scham (HTS) hat sich noch nicht zu der Vereinbarung geäußert. Sie kontrolliert mehr als die Hälfte der Region. Im August hatte HTS-Anführer Abu Mohamed al-Dscholani die Rebellen davor gewarnt, ihre Waffen abzugeben. Die islamistische Rebellengruppe Hurras al-Dien will die Vereinbarung nicht akzeptieren. 

UN: Eineinhalb Millionen Flüchtlinge in Idlib

Mit dem Plan Russlands und der Türkei soll eine Großoffensive auf Idlib vermieden werden. Idlib ist die letzte verbleibende Rebellenhochburg in Syrien. Laut den Vereinten Nationen (UN) wird die Region von rund 10.000 Milizionären gehalten. Die meisten haben sich islamistischen Gruppen angeschlossen. In Idlib leben nach UN-Angaben drei Millionen Menschen, darunter eineinhalb Millionen Binnenflüchtlinge, die vor den Regierungstruppen Assads in den Nordwesten geflohen sind. Die UN haben wiederholt vor einer humanitären Katastrophe gewarnt, sollte es zum Sturm auf die Provinz kommen.

cvo/ml (rtr, afp)