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Pulitzer-Preis für ProPublica.org

Herbert Peckmann13. April 2010

Immer mehr Leser nutzen den schnellen Informationszugang durch die Onlinemedien. Jetzt wurde sogar der Pulitzer-Preis erstmals an ein amerikanisches Nachrichtenportal verliehen. Auch die "Washington Post" sahnte ab.

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Goldene Medaille auf schwarzem Untergrund (Foto: AP)
Begehrt, doch jährlich nur einmal verliehen: Die goldene Medaille für den Gewinner in der Kategorie "Dienst an der Öffentlichkeit"Bild: AP

Die Entscheidung über Leben und Tod machte die Autorin Sheri Fink zum Thema ihrer Berichterstattung. Die Darstellung der Geschehnisse in einem Krankenhaus in New Orleans nach dem Hurrican "Katrina" überzeugte die New Yorker Pulitzer-Jury. Das veröffentlichende Nachrichtenportal ProPublica wurde damit bei der Preiverleihung am Montag (12.04.10) zum ersten Gewinner des beliebten Journalistenpreises im Bereich Onlinemedien gekürt.

Vier gewinnt - Die "Washington Post" überzeugte die Jury

Porträt der Autorin Sheri Fink (Foto: AP)
Machte das Nachrichtenportal ProPublica zum ersten Online-Gewinner: Die Autorin Sheri FinkBild: AP

Gleich vier Pulitzer-Preise hat daneben die Tageszeitung "Washington Post" an Land gezogen und wurde in der Bibliothek der Columbia-Universität als große Gewinnerin gefeiert. In den Kategorien Kommentar, Internationale Berichterstattung, Kritiken und Feature hat sich die Washingtoner Zeitung gegen die Konkurrentin "New York Times" durchgesetzt, die am Montag von der Jury in nur drei Kategorien ausgezeichnet wurde.

Für Journalisten in den USA ist der Pulitzer-Preis die größte Auszeichnung. Bereits 1917 wurde er zum ersten Mal verliehen und zeichnet seither jährlich einzelne Journalisten, aber auch ganze Zeitungen für ihre besondere journalistische Arbeit aus. Neben dem hoch angesehenen Zertifikat winken jedem Gewinner weitere 10.000 Dollar. Besonders geschätzt wird der Preis für den "Dienst an der Öffentlichkeit", wobei Zeitungen in ihrer Quellenverwendung bewertet werden, worunter unter anderem Leitartikel, Berichterstattung, Fotos und Karikaturen fallen. Das Gewinnerblatt erhält als besondere Ehrung zusätzlich eine goldene Medaille.

Begehrteste Journalistenauszeichung seit 1917

Porträt des Publizisten Joseph Pulitzer (Foto: AP)
Bereits 1911 verstorben, aber prägte sich in der Welt des Journalismus ein: Joseph PulitzerBild: AP

Seinen Namen erhielt der Journalistenpreis vom ungarisch-amerkanischen Publizisten Joseph Pulitzer. Mit seiner finanziellen Unterstützung konnte im Jahr 1912 die Journalistenschule der Columbia Universität in New York gegründet werden. In der universitätseigenen Bibliothek hoffen Journalisten, Zeitungen und seit diesem Jahr auch Onlineportale in jedem April auf die besondere Auszeichnung.

Insgesamt wird der Pulitzerpreis in 21 Kategorien vergeben, auf die sich die Teilnehmer mit ihren Arbeiten zuvor bewerben müssen. Neben aktueller Berichterstattung und Nachrichten werden in sechs der Kategorien auch literarische Werke ausgezeichnet. Dazu zählen unter anderem Poesie, Fiktion und Drehbücher. In einer einzigen musikalischen Kategorie können Künstler mit einem Musikbeitrag, der im selben Jahr zum ersten Mal aufgeführt oder gespielt wurde, die Jury überzeugen.

Autorin: Sina Schlimmer

Redaktion: Herbert Peckmann