Punkteteilung zur Champions-League Premiere
14. September 2017Recht stimmungsvoll ist der internationale Fußball nach Leipzig zurückgekehrt. Schon vor dem Anpfiff sangen die Fans lauthals "Europapokal, Europapokal", in Erinnerung an die internationalen Spiele der DDR-Mannschaft Lok Leipzig. Nur die älteren Fans jedoch können deren letzten Auftritt im damaligen Europapokal der Pokalsieger noch selbst miterlebt haben können - das 1:1 im Oktober vor 29 Jahren gegen den SSC Neapel mit Diego Maradona vor 80.000 Zuschauern im damaligen Zentralstadion.
Mit dem französischen Meister und letztjährigen Champions-League-Halbfinalisten AS Monaco hatte RB Leipzig gleich zur Premiere den wohl schwersten Gruppengegner zu Gast. Trotzdem stürzten sich die Gastgeber mutig ins Spiel. Trainer Ralph Hasenhüttl, zum ersten Mal im feinen Anzug an der Seitenlinie, hatte seine Neuzugänge zunächst auf der Bank gelassen. Es liefen sämtliche Spieler auf, die in der letzten Saison den zweiten Platz in der Bundesliga und damit die CL-Teilnahme erkämpft hatten. Eine ganz spezielle Anerkennung nach Leipziger Art.
Zu wenig Ruhe am Ball
Ihren in der Bundesliga erfolgreichen Tempofußball, konnten die Gastgeber jedoch nicht aufziehen. Zum einen schlichen sich in das Aufbauspiel ungewöhnliche viele Fehlpässe ein. "Uns fehlte in einigen Situationen die nötige Ruhe am Ball", sagte Trainer Ralph Hasenhüttl nach dem Spiel. "Trotzdem haben wir es insgesamt gut gemacht und unser Ziel, im ersten Spiel zu punkten, erreicht."
Erschwert wurden Leipzigs Aktionen zum anderen durch das Defensiv-Konzept, das Monacos Trainer Leonardo Jardin seiner Mannschaft verpasst hatte. Wohl auch aus Respekt vor RB Leipzig. "Ich beobachte die Bundesliga sehr genau und wusste, welche Mannschaft uns hier gegenübertritt", kommentierte er seine Maßnahme. Mit zwei Viererketten verengten die Franzosen die Spielräume für die Leipziger entscheidend. Klare Torchancen blieben so anfangs Mangelware.
Beide Tore fallen nach individuellen Fehlern
Das Führungstor für RB Leipzig in der 33. Minute resultierte dann fast logisch aus einer Unaufmerksamkeit der Monegassen, die Emil Forsberg zu einem fulminanten Sturmlauf auf der linken Seite nutzte, den er mit straffem Schuss ins Eck zum 1:0 abschloss. Unhaltbar für Diego Benaglio, den ehemaligen Torhüter von Bundesligist VfL Wolfsburg. Ausgerechnet Emil Forsberg, dem ansonsten im Aufbau nicht viel gelang. Leipzigs Ideengeber ist zur Zeit ein gutes Stück von der Form der Vorsaison entfernt.
Dem Ausgleichstreffer des AS Monaco ging eine ganze Fehlerkette der Leipziger voraus. Erst wurde eine Flanke von der rechten Seite nicht verhindert. Danach konnte vor dem Tor erst Adama Diakhaby köpfen und danach Youri Tielemans den abgewehrten Ball zum 1:1 verwandeln. Die Tore waren die Höhepunkte einer ansonsten durchwachsenen ersten Hälfte.
Mehr Leipziger Tempo in der zweiten Halbzeit
Nach dem Seitenwechsel forcierte RB Leipzig endlich das Tempo und verstärkte vor allem die Angriffsbemühungen über die Flügel. Dadurch erarbeiteten sich die Gastgeber auch einige gute Chancen. Besonders Torjäger Timo Werner hatte jedoch mit seinen Schussversuchen diesmal kein Glück. Monaco stand weiter gut in der Defensive und blieb bei seinen Kontern jederzeit gefährlich. Das letzte Risiko suchte der französische Meister jedoch nicht. "Wir haben unseren Torjäger Mbappe verloren und müssen einige neue Spieler integrieren. Die Mannschaft muss sich erst noch finden", warb Trainer Jardin um Verständnis. So fehlte der Partie letztlich der "große Glanz". Mit der Punkteteilung waren am Ende beide Teams zufrieden. Sie lässt RB Leipzig und AS Monaco alle Chancen in der Champions-League-Gruppe.