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Rassismus-Skandal in Italien

1. Mai 2017

Aus Protest gegen rassistische Beleidigungen hat Fußballprofi Sulley Muntari vom italienischen Erstligisten Delfino Pescara das Feld verlassen und dafür die Gelb-Rote Karte gesehen.

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Cagliari Calcio gegen Pescara Calcio Sulley Muntari bekommt gelbe Karte
Sulley Muntari bekommt wegen Beschwerde über rassistische Beleidigung die Gelbe Karte (Foto: Getty Images/E. Locci)Bild: Getty Images/E. Locci

Der ghanaische Fußballprofi Sulley Muntari hatte sich im Spiel bei Cagliari Calcio (0:1) über die rassistischen Schmährufe der Fans zuvor bei Schiedsrichter Daniele Minelli beschwert. "Er hat den Schiedsrichter gebeten, einzuschreiten, aber der behauptete, nichts gehört oder gesehen zu haben", sagte Delfino Pescara-Trainer Zdenek Zeman: "Muntari hatte Recht, aber er hätte nicht vom Platz gehen sollen."

Als er beim Schiedsrichter protestierte, bekam er in der 90. Minute eine Gelbe Karte. Aus Wut habe er den Platz verlassen, berichteten italienische Medien. Darauf folgte in der Nachspielzeit Gelb-Rot. "Sie haben mich von Anpfiff an beleidigt, es waren auch Kinder darunter", sagte der Ghanaer über die Cagliari-Fans. Er habe versucht, den Anhängern mit Argumenten zu begegnen, "aber der Schiedsrichter hat gesagt, ich solle damit aufhören. Das hat mich verärgert".

Freundschaftspiel AC Mailand gegen Pro Patria Reaktion Boateng rassistische Äußerungen
Im Testspiel des AC Mailand gegen Pro Patria wurde 2012 auch Kevin-Prince Boateng (2.v.r.) Ziel rassistischer ÄußerungenBild: AP

Muntari spielte im Januar 2013 an der Seite von Kevin-Prince Boateng beim AC Mailand, als dieser bei einem Testspiel gegen Pro Patria aus demselben Grund den Platz verließ. Er forderte die Unparteiischen bei derartigen Vorkommnissen zum Spielabbruch auf, "dann würde so etwas nicht mehr passieren". In der Serie A kam es bereits mehrmals zu rassistischen Vorfällen. Auch Deutschlands Nationalspieler Antonio Rüdiger haben Beleidigungen bereits getroffen.

og/kd (sid, dpa)