Raumlabor Philae funkt wieder
14. Juni 2015Das Minilabor "Philae" ist aus seinem Winterschlaf erwacht. Die Landeeinheit der Raumsonde "Rosetta" habe sich am Samstag um 22.28 Uhr gemeldet, teilte eine Sprecherin des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Köln mit. Die Wissenschaftler hätten zwei Minuten lang ein Signal registrieren können und 40 Sekunden lang Daten erhalten – die ersten 300 von über 8000 Datenpaketen, die das Minilabor funken soll.
Erstes Lebenszeichen seit sieben Monaten
Bei den Forschern dürfte die Erleichterung über das erste Lebenszeichen seit dem Verstummen von "Philae" groß sein. Denn ganze sieben Monate lang nach der historischen Kometenlandung war unklar, wo genau sich die kühlschrankgroße Landeeinheit der "Rosetta"-Muttersonde auf dem Kometen Tschuri befand.
Warten auf die Sonne
Nach zehnjähriger Reise mit "Rosetta" war das Minilabor im vorigen November auf dem Kometen "67P/Tschurjumow-Gerassimenko", kurz "Tschuri" genannt, gelandet. Allerdings kam "Philae" erst nach zwei Hüpfern und der leichten Berührung eines Felsbrockens abseits des ursprünglich vorgesehenen Landeplatzes zum Stehen – und zwar im Schatten. Da das Labor dort zu wenig Sonnenenergie erhielt, waren seine Batterien bereits nach knapp 60 Stunden wissenschaftlicher Arbeit erschöpft. Am 15. November 2014 hatte sich "Philae" dann selbst abgeschaltet und war seitdem verstummt. Wegen Strommangels musste der Roboter auf neue Sonne warten, um neue Energie laden zu können.
Seit dem 12. März 2015 hatten die Wissenschaftler immer wieder die Kommunikationseinheit auf der Raumsonde "Rosetta" eingeschaltet, um den Lander zu rufen und seine Antwort zu empfangen.
cw/sti (dpa, afp)