RB Leipzig bangt um Knüller gegen Liverpool
2. Februar 2021RB Leipzig sucht vor dem für den 16. Februar geplanten Achtelfinal-Hinspiel der Champions League gegen den englischen Premier-League-Club FC Liverpool nach einem Ausweg aus der Zwickmühle. Auf der einen Seite stehen die neuen Einreisebestimmungen der Bundesregierung. Seit vergangenem Samstag bis mindestens 17. Februar dürfen Fluggesellschaften, Bahn-, Bus- oder Schiffsgesellschaften keine Menschen mehr nach Deutschland bringen, die aus Ländern kommen, in denen besonders ansteckenden Varianten des Coronavirus aufgetreten sind. Großbritannien steht auf der Liste der betroffenen Staaten.
Auf der anderen Seite ist der Tabellenzweite der Fußball-Bundesliga als Gastgeber der Champions-League-Partie gegen Liverpool gegenüber der UEFA verpflichtet sicherzustellen, dass das Spiel zum geplanten Zeitpunkt stattfinden kann - wenn nicht in Leipzig, dann an einem "geeigneten alternativen Austragungsort (auf dem Gebiet eines UEFA-Mitgliedslandes)", wie es in den Corona-Vorschriften des europäischen Fußballverbands heißt. Bis zum 8. Februar muss ein entsprechender Vorschlag auf dem Tisch liegen. Wenn nicht, wird das Spiel für den Heimverein mit 0:3 verloren gewertet.
Klopp dürfte einreisen, seine Spieler nicht
"Unser Ziel ist es nicht, in St. Petersburg oder woanders als Alternative zu spielen", hatte RB-Geschäftsführer Oliver Mintzlaff am Sonntag wissen lassen. Einen Tag später stellten die Leipziger nach eigenen Angaben bei der Bundespolizei einen Antrag auf Einreisegenehmigung des Teams aus Liverpool. "Wir warten auf Rückmeldung", sagte ein Vereinssprecher. Das zuständige Bundesinnenministerium ließ allerdings schon wissen, dass es keine Sonderregelung für Profi-Sportler gebe. Jürgen Klopp, Trainer des FC Liverpool, dürfte im Gegensatz zu seinen Spielern übrigens aus England einreisen, weil er einen deutschen Pass hat.
Auch UEFA könnte reagieren
Denkbar wäre auch ein Tausch des Heimrechts, wenn beide Vereine zustimmen. Das Achtelfinal-Rückspiel an der Anfield Road in Liverpool ist für den 10. März geplant. Und schließlich könnte noch die UEFA ihren Achtelfinal-Terminplan ändern. In den COVID-19-Regularien für die Champions League ist festgeschrieben, dass die Runde der besten 16 spätestens am 2. April beendet sein muss. Die Drähte dürften also in den nächsten Tagen heiß laufen - nicht nur in Leipzig, sondern auch bei der UEFA. RB-Trainer Julian Nagelsmann versucht, das Problem von sich fern zu halten. "Ich kann es eh nicht beeinflussen", sagte der 33-Jährige.
Mönchengladbach hat mehr Zeit
Besonders genau wird Borussia Mönchengladbach die Entwicklung um das Spiel der Leipziger gegen Liverpool beobachten. Die Gladbacher treffen in ihrem Achtelfinal-Hinspiel am 24. Februar auf den Premier-League-Klub Manchester City. Sollten die nun geltenden Einreiseregeln für Großbritannien über den 17. Februar hinaus verlängert werden, hätte auch die Borussia ein Problem. Da aktuell für den Spieltermin noch keine Einreisebeschränkung besteht, ist die Borussia allerdings nicht gezwungen, der UEFA bis zum 8. Februar unter Umständen einen alternativen Spielort anzubieten - im Gegensatz zu RB Leipzig.