Flug MH370 wich vom Kurs ab
15. März 2014Die seit einer Woche in Südostasien vermisste Passagiermaschine ist nach Überzeugung der Ermittler von ihrem Kurs abgewichen und nach Nordwesten geflogen. Das berichtete der malaysische Ministerpräsident Najib Razak auf einer Pressekonferenz in Kuala Lumpur. Die Kommunikationssysteme seien höchstwahrscheinlich absichtlich abgeschaltet worden.
Das Flugzeug mit 239 Insassen an Bord sei auf dem Weg von Kuala Lumpur nach Peking von der Route abgewichen. Das letzte von einem Satelliten empfangene Signal lasse auf zwei mögliche, nordwestlich liegende Flugkorridore schließen.
Der Premier wollte allerdings Medienberichte nicht bestätigen, dass es sich um einen Flugzeugentführung gehandelt habe. "Wir ermitteln noch alle Möglichkeiten." Die Suche nach dem Flugzeug habe aber "eine neue Phase" erreicht.
Möglicher Absturzort: Indischer Ozean
Zuvor hatte die US-Zeitung "New York Times" berichtet, dass das Flugzeug von Malaysian Airlines den Kurs in Richtung Nordwesten geändert hatte. Dazu habe die Maschine mehrere Male die Höhe gewechselt. Demnach soll die Boing kurz nach Verschwinden vom zivilen Radar auf eine Höhe von 13.700 Meter gestiegen sein und eine scharfe Kurve in Richtung Westen geschlagen haben. Sie nahm daraufhin einen nordwestlichen Kurs ein und flog in Richtung Indischer Ozean. Die Zeitung beruft sich dabei auf Radarsignale des malaysischen Militärs.
Über dem Indischen Ozean könnte die Maschine schließlich abgestürzt sein. Eine mit den offiziellen US-Ermittlungen vertraute Person schließe dies nicht aus, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet. Ein Überfliegen des indischen Festlandes wird auf Grundlage der ausgewerteten Daten hingegen als unwahrscheinlich betrachtet.
Suche im Süchinesischen Meer beendet
Das "Wall Street Journal" berichtet wiederum, dass zwei Lokalisierungssysteme der Boeing kurz nach dem Start vor einer Woche ausgeschaltet wurden. Darunter befänden sich Transponder und ein zweites Ortungssystem. Das Wirtschaftsblatt beruft sich dabei auf Ermittler.
Zu diesen Spekulationen wollten die malaysischen Behörden zunächst keine Stellung nehmen. Nun erklärt die malaysische Regierung die Suche im südchinesischen Meer für beendet.
Dutzende Flugzeuge und Schiffe sind inzwischen im Einsatz, um die verschollene Maschine zu lokalisieren. Eine große internationale Suchaktion ist im Gange, sogar Bangladesh hat zwei Fregatten und zwei Flugzeuge bereitgestellt. Im Indischen Ozean nach der Boeing zu suchen, dürfte für die Mannschaften ungleich schwieriger sein - an der Oberfläche des Indischen Ozeans herrschen starke Strömungen, das Wasser ist mit 7000 Meter deutlich tiefer als im Südchinesischen Meer.
zam/kle (dpa, rtr)