Abkommen zwischen Regierung und Separatisten
5. November 2019Jemens Präsident Abedrabbo Mansur Hadi, der derzeit im Exil in Saudi-Arabien lebt, und Separatisten-Chef Aidarus al-Subaidie nahmen an der Zeremonie zur Vertragsunterzeichnung in der Hauptstadt Saudi-Arabiens teil. Der saudische Kronzprinz Mohammed bin Salman sowie der Kronprinz der Vereinigten Arabischen Emirate, Scheich Mohammed bin Said Al Nahjan, waren ebenfalls anwesend.
Die Einigung zwischen den Unabhängigkeitskämpfern im Südjemen und Jemens international anerkannter Regierung sieht unter anderem vor, dass die Regierung wieder ihren Sitz in der Hafenstadt Aden nimmt und die Separatisten in die regulären Streitkräfte eingegliedert werden. Zudem sollen die Unabhängigkeitskämpfer mehrere Ministerien erhalten. Der UN-Sondergesandte für den Jemen, Martin Griffiths, begrüßte das sogenannte "Riad-Abkommen". Es sei ein wichtiger Schritt, um bei einer friedlichen Lösung des Jemen-Konflikts voranzuschreiten.
Angriff auf ehemalige Verbündete
Im August hatten Einheiten des sogenannten Südlichen Übergangsrats (STC) mit Unterstützung der Vereinigten Arabischen Emirate die Hafenstadt Aden überrannt und damit eine neue Front in dem seit Jahren andauernden Bürgerkrieg im Jemen eröffnet. In Aden hatte die aus der Hauptstadt Sanaa vertriebene Regierung des Jemens ihren Sitz gehabt.
Die Separatisten fordern seit langem einen unabhängigen Staat Südjemen, wie er bereits vor der jemenitischen Vereinigung 1990 bestanden hatte. Trotzdem hatte der Südliche Übergangsrat bis zum August an der Seite der jemenitischen Regierung gegen die schiitischen Huthi-Milizen gekämpft.
Regierung soll bald zurückkehren
Unter der Vermittlung von Saudi-Arabien hatten in den vergangenen Wochen indirekte Gespräche zwischen Jemens Regierung und den Separatisten im saudischen Dschiddah stattgefunden. Den Angaben eines jemenitischen Regierungsvertreters zufolge soll die Regierung nun, nach der Unterzeichnung, binnen einer Woche nach Aden zurückkehren.
Der Bürgerkrieg im Jemen dauert seit 2014 an. Er hat das bitterarme Land nach UN-Angaben in die derzeit schwerste humanitäre Krise weltweit gestürzt. Während Präsident Hadis Truppen von Saudi-Arabien, den Vereinigten Arabischen Emiraten und anderen arabischen Staaten unterstützt werden, steht hinter den Huthi-Rebellen der Iran.
ie/gri (dpa, afp, rtr)