Regierung: Venezuela hat wieder Strom
14. März 2019Nach Angaben der Regierung in Caracas ist die Stromversorgung fast überall wieder sichergestellt. Probleme gäbe es nur noch in den Ortschaften Baruta und Hatillo nahe der Hauptstadt Caracas wegen des Brands in einem Umspannwerk, sagte Informationsminister Jorge Rodríguez. Die Staatsbediensteten könnten an diesem Donnerstag ihre Arbeit wieder aufnehmen. Lediglich die Schulen sollten weitere 24 Stunden geschlossen bleiben.
Plünderungen verschärfen Versorgungslage
Seit Donnerstag vergangener Woche hatte ein massiver Stromausfall weite Teile Venezuelas lahmgelegt. Darauf kam es in vielen Städten des südamerikanischen Landes, das in einer verheerenden politischen und wirtschaftlichen Krise steckt, zu Plünderungen von Geschäften und Supermärkten.
In Maracaibo, einer Stadt im Westen, waren nach Angaben des Präsidenten der Handelskammer im Bundesstaat Zulia, Fergus Walshe, rund 500 Läden betroffen. "Maracaibo ist eine Geisterstadt. Das einzige, das noch geöffnet hat, sind Bäckereien und Mini-Supermärkte", sagte Walshe der Tageszeitung "El Nacional".
Gegenseitige Schuldzuweisungen von Regierung und Opposition
Die Regierungsgegner sehen die Ursachen für den Stromausfall in Missmanagement und mangelnder Wartung der Anlagen in dem einst reichen Ölstaat. Der amtierende Staatschef Nicolás Maduro hingegen machte einen von den USA und der Opposition geplanten Cyberangriff für den Kollaps der Energieversorgung verantwortlich.
"Sie haben versucht, mit einem brutalen Verbrechen das venezolanische Vaterland zu zerstören", sagte Informationsminister Rodríguez. "Mit der Störung der Energieversorgung wollten sie einen echten Völkermord herbeiführen." Die Generalstaatsanwaltschaft leitete Ermittlungen wegen Sabotage gegen den Oppositionsführer und selbst ernannten Interimspräsidenten Juan Guaidó ein.
ww/ml (dpa, afpe, ap, rtre)