Reise durch den Osten Europas: Tschechien

Im Zentrum des Landes liegt die Hauptstadt Prag. "Goldene Stadt" wird sie wegen der mehr als 500 vergoldeten Turm-Kuppeln genannt. Gotik und Barock prägen das Stadtbild. Schon seit dem Mittelalter ist Prag ein politisch-kulturelles Zentrum in Europa, geprägt von Künstlern, Architekten und Wissenschaftlern. Heute gehört Prag zu den zehn meistbesuchten Städten Europas.

Hier läuft jeder Prag-Tourist mindestens einmal rüber: Die Karlsbrücke aus dem 14. Jahrhundert ist ein Wahrzeichen der Stadt. Sie führt über die Moldau und verbindet die Altstadt mit der Burg. Die Fußgängerbrücke hat tagsüber Jahrmarkt-Charakter: mit Künstlern, Händlern und Live-Musik. 30 barocke Skulpturen schmücken die Steinbrücke und machen sie zu einer riesigen Freiluftgalerie.

Böhmen ist neben Mähren und Schlesien eines der historischen Länder, aus denen Tschechien heute besteht. Bei Wanderern beliebt ist das Böhmische Paradies im Norden des Landes - mit Sandsteinfelsen, wildromantischen Burgen und Schlössern. Das Schloss Hrubá Skalá, errichtet auf einem Plateau, ist heute ein Hotel. Die Gäste können über eine Felsentreppe direkt in die Bergwelt loswandern.

Ebenfalls im Norden liegt das Riesengebirge. Es ist das höchste und meistbesuchte tschechische Gebirge und seit 1953 Nationalpark. Gute Schneeverhältnisse, zahlreiche Pisten und moderate Preise für Skilift und Unterkunft ziehen Wintersport-Fans aus dem In- und Ausland an. Das Riesengebirge ist von seiner Fläche her gar nicht so riesig: von Nordwest nach Ost sind es nur 36 Kilometer Luftlinie.

Auf deutscher Seite als Sächsische Schweiz bekannt, setzt sich dieses Gebirge auf tschechischer Seite fort. Im Nationalpark Böhmische Schweiz fühlen sich Wanderer und Kletterer wohl. Bekannteste Attraktion ist das Prebischtor, Europas größte natürliche Sandstein-Felsbrücke. Mutproben sind hier seit 1982 allerdings nicht mehr erlaubt: Wegen starker Erosion darf die Brücke nicht betreten werden.

Zum Kuren nach Böhmen - das hat eine lange Tradition. Karlsbad ist einer der berühmtesten Kurorte der Welt. Schon seit dem Mittelalter werden die mehr als 60 Grad heißen, mineralhaltigen Quellen für heilende Bäder und Trinkkuren genutzt. In historischen Kolonnaden, wie hier der Marktkolonnade, befinden sich die Heilbrunnen, deren Wasser die Kurgäste in ihre Trinkgefäße schöpfen.

In Tschechien gibt es ungewöhnlich viele Burgen, Schlösser und Festungsanlagen. Mehr als 2000 sollen es sein. Herausragend ist Schloss Lednice im Südosten. Es ist eines der meistbesuchten Baudenkmale Tschechiens und gehört als Teil der Kulturlandschaft Lednice-Valtice zum UNESCO-Welterbe. Das Areal ist ab dem 17. Jahrhundert entstanden und gilt als größte Parklandschaft der Welt.

Neben vielen Schlössern hat das Land auch eine Reihe sehenswerter historischer Altstädte zu bieten. Als eine der schönsten gilt die Altstadt von Telč im Süden, auch sie UNESCO-Welterbe. Hier findet sich einer der beeindruckendsten Marktplätze Europas, umgeben von Bürgerhäusern im Renaissance- und Barockstil. Ein Schloss gibt es in Telč natürlich auch noch: mit prächtigen Sälen und Kunstschätzen.

Moderne Architektur von Weltrang lässt sich in Brünn, der zweitgrößten Stadt nach Prag, besichtigen. Ab 1928 ließ der deutsche Architekt Ludwig Mies van der Rohe dort die Villa Tugendhat errichten. Sie sollte das Wohnhaus für die Textilunternehmer Fritz und Grete Tugendhat werden und gilt heute als Meilenstein moderner Baukunst.

Egal ob Budweiser, Staropramen, Gambrinus oder Pilsner Urquell - tschechisches Bier ist weltberühmt. In Böhmen gedeiht der Hopfen prächtig, seit Jahrhunderten wird hier Bier gebraut. Und zwar so gut, dass es heute tschechisches Nationalgetränk ist. Der Bierkonsum in Tschechien ist denn auch der höchste weltweit. Leckeres Bier - sicher ein guter Grund für eine Tschechien-Reise!