Reisewege zu Picasso
Als Picasso vor 50 Jahren starb, hinterließ der Nachwelt rund 50.000 Werke. Und viele Orte, an denen er gelebt und gearbeitet hat. Eine Spurensuche von Málaga über Barcelona und Paris bis Antibes.
Schloss Vauvenargues, Südfrankreich
In Südfrankreich verbrachte Picasso die letzten Jahrzehnte seines Lebens, hier liegt er auch begraben: im Garten seines Schloss Vauvenargues. Es befindet sich heute in Privatbesitz - wie viele seiner einstigen Wohnsitze - und kann nicht besichtigt werden. Doch es gibt genügend andere Orte in Frankreich und Spanien, an denen man Picasso ganz nahe kommt.
Geburtsort Málaga
Das Licht, die Farben - sie wurden Picasso in die Wiege gelegt: Er wurde 1881 in Málaga, an der Südküste Spaniens geboren und verbrachte hier die ersten zehn Lebensjahre. Hier erhielt er auch seinen ersten Zeichenunterricht, und zwar von seinem Vater, einem freischaffenden Maler und Kunstlehrer.
Fototermin mit Picasso
Die Bronzestatue von Picasso ist ein beliebtes Fotomotiv. Sie steht vor seinem Geburtshaus, das heute ein kleines Museum ist. Zu sehen sind Originalgegenstände wie Familienfotos, Spielsachen, Taufanzug und die Babyschuhe vom kleinen Pablo.
Kunstgenuss in Málaga
Keine fünf Gehminuten vom Geburtshaus entfernt befindet sich in einem alten Stadtpalast das "Museo Picasso Málaga". Es ist im Besitz von über 230 Kunstwerken des Malers, die meisten davon sind Schenkungen seiner Nachfahren. Es war Picassos ausdrücklicher Wunsch, dass seine Arbeiten auch in seiner Geburtsstadt präsent sind.
Jugendjahre in Barcelona
Picasso war 14 Jahre alt, als er 1895 die Aufnahmeprüfung an der renommierten Kunstschule "La Lotja" in Barcelona bestand. Oft verkehrte er im Künstler-Café "Els 4 Gats" (Die vier Katzen), wo er Kontakte zu anderen Künstlern knüpfte. Hier stellte er auch einige seiner ersten Arbeiten aus. Das Café gibt es heute noch, für Picasso-Fans eine wichtige Adresse in Barcelona.
Frühwerk in Mittelalter-Ambiente
Einen umfassenden Überblick über Picassos frühe Schaffensperiode von 1895 bis 1904 gibt das Museu Picasso in Barcelona. 4200 Werke sind zu sehen, so viele, dass sie mittlerweile auf fünf mittelalterliche Paläste verteilt sind. Eröffnet wurde das Museum 1963, also noch zu Lebzeiten Picassos.
Bonjour, Paris!
1900 kam der 18-jährige Picasso zum ersten Mal nach Paris, unbekannt und mittellos. Wenige Jahre später war er einer der führenden Vertreter der Avantgarde. Er lebte und arbeitete in wechselnden Quartieren. Eines davon war das Bateau-Lavoir, damals ein runtergekommenes Haus mit zahlreichen Künstlerateliers auf dem Montmartre (Foto). Auch heute noch werden die Studios an Künstler vermietet.
Paris: Ein Palais für Picasso
Nach Picassos Tod 1973 gaben die Erben viele seiner Werke an den französischen Staat; sie entrichteten so ihre Erbschaftssteuer. Bis heute ist die Sammlung auf mehr 5000 Werke angewachsen und ist somit eine der größten weltweit. Zu sehen ist sie im Pariser Picasso-Museum, das sich in einem eleganten Palais im Stadtviertel Marais befindet.
Inspirationsquelle Südfrankreich
Pablo Picasso liebte das Licht des Südens und die Schönheiten der Provence und der Côte d’Azur. So wurde Südfrankreich nach dem Zweiten Weltkrieg seine zweite Heimat. Er wohnte und arbeitete in verschiedenen Orten etwa in Sorgues, Arles, Antibes - um nur einige zu nennen. Sie alle sind Teil der Picasso-Route in Südfrankreich.
Antibes: Das erste Picasso-Museum
1946 kam Picasso nach Antibes; er konnte einen Teil des dortigen Museums als Atelier nutzen. Er versprach: "Ich werde euch das Museum dekorieren!" So geschah es: Monate später beherbergte das Museum von Antibes 23 Gemälde und 44 Zeichnungen des Meisters. Im Laufe der Jahre wuchs der Bestand, bis schließlich 1966 das Musée Picasso in Antibes eröffnet wurde, das erste ihm gewidmete Museum.
Vallauris: Picasso auf dem Marktplatz
Sieben Jahre lebte Picasso in Vallauris, einer kleinen Stadt mit einer langen Töpfertradition. Picasso, damals schon weit in seinen Sechzigern, erlernte das Handwerk und prägte seinen ganz eigenen Stil. Viele seiner Arbeiten sind im Museum Vallauris zu sehen. Auf dem Marktplatz steht die Figur "Mann mit Schaf" - ein echter Picasso!
Mougins: Kleinstadtidylle als Alterswohnsitz
Die letzten elf Jahre seines Lebens verbrachte Picasso in Mougins, einem kleinen Ort unweit von Cannes. Das Foto von 1962 zeigt ihn mit Ehefrau Jacqueline auf seiner Terrasse in Mougins. Ein Picasso-Museum sucht man vergebens, aber Picasso-Fans fühlen sich in dem bezaubernden Ort ihrem Idol ganz nah. In Mougins starb Pablo Picasso am 8. April 1973 im Alter von 91 Jahren.