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Rekordgewinn bei VW trotz Dieselkrise

1. August 2018

Volkswagen liefert deutlich mehr Autos aus, steigert den Umsatz und macht auch mehr Gewinn. Doch es kommen harte Monate auf den Konzern zu.

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VW-Zentrale Wolfsburg
Bild: picture-alliance/dpa/P. Lux

Wie der Autobauer am Mittwoch mitteilte, stieg der Umsatz von 115,3 Milliarden Euro im ersten Halbjahr 2017 auf 119,4 Milliarden Euro im ersten Halbjahr 2018. Der Gewinn legte gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 2,1 Prozent auf 6,6 Milliarden Euro zu. Dabei kostete die Dieselkrise den Konzern allein zwischen März und Juni 1,6 Milliarden Euro.

"Die Umsatz- und Ergebniszuwächse sind sehr solide", erklärte Volkswagen-Chef Herbert Diess. "Und wir haben mehr Fahrzeuge ausgeliefert als jemals zuvor". Weltweit lieferte der Volkswagen-Konzern im ersten Halbjahr 5,5 Millionen Fahrzeuge an Kunden aus. Das bedeutete ein Plus von 7,1 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Umsatz- und Gewinnwachstum konnten fast alle der insgesamt zwölf Marken des Konzerns verbuchen. Besonders stark stieg der Umsatz in der Kernmarke VW mit 7,7 Prozent. Einzig Bentley schrieb rote Zahlen.

Die Dieselaffäre lastet noch auf dem Konzern

Trotz der sprudelnden Gewinne warnte Diess: "In den kommenden Quartalen liegen große Anstrengungen vor uns - vor allem im Hinblick auf die Umstellung auf den neuen WLTP-Prüfzyklus." Volkswagen hat bereits tausende zusätzliche Stellplätze deutschlandweit angemietet, um nicht zugelassene Neuwagen zwischenzuparken. Finanzchef Frank Witter sprach von einem "volatilen" zweiten Halbjahr, das wegen WLTP zu erwarten sei.

Diess verwies zudem auf den drohenden Handelskrieg zwischen der EU, den USA und China. "Auch der wachsende Protektionismus stellt die global vernetzte Automobilindustrie vor große Herausforderungen." Volkswagen hat mit seinen zwölf Fahrzeugmarken aber beim Absatz einen guten Lauf - und kann die Belastungen damit zumindest bisher finanziell weitgehend abfedern.

Bisher hat die Dieselaffäre den Konzern rund 27,4 Milliarden Euro gekostet. Vor allem in den USA hatte Volkswagen viel Geld bezahlt, um Rechtsstreitigkeiten mit Vergleichen zu beenden. Gegen den Autobauer laufen etliche Gerichtsverfahren, unter anderem sind 17 300 Einzelklagen von VW-Besitzern anhängig, die wegen der Manipulation von Dieselabgassystemen Schadensersatz verlangen. Viele der Verfahren räumt VW mit Vergleichen aus der Welt. Darüber hinaus gibt es Ermittlungen gegen ehemalige und aktive Vorstände und Mitarbeiter in strafrechtlicher Hinsicht - sowie ein Verfahren, in dem Anleger dem Konzern zur Last legen, den Kapitalmarkt zu spät über die Dieselkrise informiert zu haben.

zdh/tko (afp, dpa)