Remis für den BVB, Pleite für Leverkusen
13. September 2011Nach sechseinhalb Jahren Abstinenz ist Bayer Leverkusen in die Champions League zurückgekehrt - mit einer 0:2-Niederlage (0:0) beim FC Chelsea. Für die Londoner waren David Luiz (67.) und Mata (90.+2) erfolgreich. Dabei hatten mehrere Topstars beim englischen Klub gar nicht von Anfang an gespielt. So überraschte Trainer Andre Villas-Boas, der 15 Millionen Euro Ablöse gekostet hatte und damit mehr als Leverkusens gesamte Sommer-Zugänge, indem er Kapitän Frank Lampard, John Terry und Nicolas Anelka für das Liga-Duell am Wochenende gegen Meister Manchester United schonte.
Dagegen durfte Leverkusens Michael Ballack von Anfang an ran - für ihn ein besonderes Spiel, da er von 2006 bis 2010 für Chelsea gespielt hatte. Bei seiner Rückkehr an die Stamford Bridge spielte der Mittelfeldspieler sehr solide, ohne jedoch große Akzente setzten zu können. Seinen großen Auftritt hatte Ballack vor der Partie. Denn da wurde der Mittelfeldspieler mit 15-monatiger Verspätung von seinem früheren Arbeitgeber verabschiedet. Unter großem Beifall der Zuschauer aus beiden Lagern wurde ihm eine Plakette überreicht. Ballacks Verabschiedung im Sommer 2010 hatte ausfallen müssen, da er nach einem Foul im Pokalfinale verletzt gewesen war. Von der Auftaktniederlage zeigte sich Leverkusens Sportdirektor unbeeindruckt: "Das wirft uns nicht um. Ich bin sicher, dass wir trotzdem die nächste Runde erreichen werden."
Vor dem Strafraum zu harmlos
Noch länger als in Leverkusen mussten die Fans in Dortmund darauf warten, dass ihre Mannschaft wieder in der Königsklasse spielt: achteinhalb Jahre. Die Vorfreude war groß, noch größer war aber wohl die Erleichterung über das Unentschieden gegen den FC Arsenal. Denn dem Deutschen Meister gelang erst zwei Minuten vor Abpfiff der Ausgleich zum 1:1 (0:1). Dabei hätten die Dortmunder durchaus gewinnen können, waren über weite Strecken die aktiverere und offensivere Mannschaft. Doch vor dem Strafraum der Gäste, in deren Abwehrreihen der Ex-Bremer Per Mertesacker spielte, war der BVB zu harmlos. Erst wenige Minuten vor Spielende hatten die Dortmunder gleich mehrere sehr gute Torchancen, die aber nur Ivan Perisic (88.) mit einem herrlichen Volleyschuss aus 18 Metern nutzte. In der ersten Halbzeit hatte Robin van Persie die Londoner nach einem Fehlpass von Sebastian Kehl in Führung gebracht (42.)
"Ich weiß, dass ich Mist gebaut habe", sagte Kehl. "Deshalb bin ich dem Team dankbar, dass wir noch den Ausgleich geschafft haben, so dass wir nicht wegen mir verloren haben." BVB-Trainer Jürgen Klopp war sehr zufrieden mit dem Spiel seiner Mannschaft. "Wir waren spielwitzig, haben ständig Druck ausgeübt über fast die gesamten 90 Minuten", so Klopp. "Bei manchen Torchancen hätten wir ein bisschen mehr Glück gebraucht, aber ich bin sehr zufrieden." Bester Spieler bei den Dortmundern war einmal mehr Mario Götze. Der Jung-Nationalspieler war erneut Dreh- und Angelpunkt der Dortmunder und war an fast allen Offensivaktionen beteiligt.
Bayern muss beim FC Villarreal ran
Der FC Bayern geht am Mittwoch (14.09.2011) das Projekt München 2012 an - das der Finalteilnahme im eigenen Stadion. Denn das Enspiel der Champions League findet im nächsten Jahr in der Allianz-Arena in München satt. "Motivierend" sei diese Aussicht, meint Trainer Jupp Heynckes. Zunächst einmal aber geht es für die Münchner um einen guten Start in die Gruppenphase, dazu müssen sie auswärts beim FC Villarreal in Spanien ran. "Alles, nur keine Niederlage", sagen Bayern-Vorstand Karl-Heinz Rummenigge und Präsident Uli Hoeneß übereinstimmend: "Ein Unentschieden wäre okay, mit einem Sieg wären wir schon sehr weit." Arjen Robben wird beim Bundesliga-Tabellenführer erneut wegen seiner Schambeinentzündung fehlen. Gegner Villarreal holte sich in der Liga nach dem 0:5 zum Auftakt beim FC Barcelona mit einem 2:2 gegen den FC Sevilla wieder ein wenig Selbstvertrauen zurück.
Autorin: Sarah Faupel
Redaktion: Andreas Sten-Ziemons