Reus "Führerschein" war offenbar gefälscht
19. Dezember 2014Der Westdeutsche Rundfunk zitiert aus dem Strafbefehl gegen Fußball-Nationalspieler Marco Reus: "Im Jahr 2009 verschafften Sie sich über eine unbekannt gebliebene Kontaktperson einen niederländischen Führerschein, bei dem Ihnen bekannt war, dass Sie durch diesen keine Berechtigung erhalten, in Deutschland Kraftfahrzeuge zu führen. Bei diesem handelt es sich um eine Fälschung." Zurückhaltend äußerte sich Borussia Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke. "Auch dieser Vorgang ist ganz offensichtlich strafrechtlich bewertet worden", sagte Watzke der "Bild"-Zeitung. "Mehr kann ich zu diesem Thema nicht sagen." Das Ermittlungsverfahren gegen den BVB-Profi wegen Urkundenfälschung wurde nach übereinstimmenden Medienberichten eingestellt, weil der 25-Jährige wegen Fahrens ohne Führerschein bereits eine höhere Strafe drohte.
Falsch abgebogen
Reus war fünfmal wegen Tempoverstößen geblitzt worden, aber erst bei einer Verkehrskontrolle in Dortmund wurde festgestellt, dass er gar keinen Führerschein besitzt. Reus muss jetzt 540.000 Euro Strafe zahlen. Gegenüber der "Bild"-Zeitung zeigte sich der Fußballer reumütig: "Ich habe mich damals leider entschieden, diesen Weg zu gehen. Die Gründe kann ich heute selbst nicht mehr nachvollziehen. Heute weiß ich: Ich war in dieser Situation viel zu naiv." Den Führerschein wolle er jetzt sofort nachmachen. BVB-Trainer Jürgen Klopp sagte nach einem Gespräch mit Reus, der Spieler sei "maximal einsichtig". Er sei "als ganz junger Kerl falsch abgebogen".
Im Internet entlädt sich in den sozialen Netzwerken Hohn und Spott über dem Fußballstar, etwa in Twitter unter Hashtags wie #reusgate und #rollsreus. Marco Reus selbst schweigt seit Mittwoch auf Facebook und Twitter.
sn/asz (sid,dpa, BILD)