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Revival der Berliner Mauer

29. August 2018

Das Kunstprojekt "DAU Freiheit" soll in Berlin für rund einen Monat ein Stadtviertel einriegeln und ein Leben nach anderen Regeln erfahrbar machen. Genehmigt ist es noch nicht, umstritten ist es wegen seiner Geldgeber.

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DAU Freiheit-Projekt in Berlin
Bild: picture-alliance/dpa/J. Carstensen

Ab dem 12. Oktober soll die Kunstaktion am Berliner Boulevard Unter den Linden beginnen - und die Künstler haben durchaus vor, eine Mauer zu errichten. 1500 bis 3000 Besucher sollen das eingeriegelte Viertel mit einem "Visum" für 15 Euro täglich erkunden können, teilten die Veranstalter mit. Am 9. November, dem Tag des Mauerfalls, soll die Mauer zerstört werden.

Im Mittelpunkt steht das Filmprojekt "Dau" des russischen Regisseurs Ilya Khrzhanovsky. Es umfasst mehr als 700 Stunden Material, das Khrzhanovsky über sieben Jahre auf mehrere Filme und Serien verteilte. Das Gastspiel in Berlin ist Teil eines Präsentationszyklus' und wird von den Berliner Festspielen unterstützt. Die in Berlin geplante Premiere trägt den Titel "Freiheit", Stationen in Paris ("Brüderlichkeit") und London ("Gleichheit") sollen folgen. Auch Künstler wie der Filmemacher Tom Tykwer, die Performerin Marina Abramovic und Streetart-Legende Banksy sollen beteiligt sein. 

Geldgeber aus Putins Dunstkreis

Eine Genehmigung der Behörden liegt bislang nicht vor. Thomas Oberender, Intendant der Berliner Festspiele, sagte, es werde keine kostümierten Darsteller oder eine "Disney-DDR" geben. Das Projekt soll eine Stadt in der Stadt schaffen, die ein Leben nach anderen Regeln zeige und erfahrbar mache. Die Kosten werden auf 6,6 Millionen Euro beziffert. Aufgrund der Förderer und Sponsoren im Hintergrund ist das Projekt umstritten. Einem Bericht des "Tagesspiegel" zufolge ist der Wladimir Putin nahestehende Multimillionär Sergey Adoniev Gründer jener Stiftung, die hinter "Dau" steht.

tla/bb (dpa, berlinerfestspiele.de)