Ribery-Gala bei Bayern-Sieg in Frankfurt
22. Dezember 2018Franck Ribery ist wieder da - und damit sind auch die Bayern wieder im Spiel. Zum zweiten Mal innerhalb von vier Tagen wurde der Franzose zum Matchwinner für den Rekordmeister. Nachdem Ribery am vergangenen Mittwoch mit seinem Treffer in der Schlussphase für den 1:0 (0:0)-Sieg der Münchener gegen RB Leipzig gesorgt hatte, stellte er auch im Samstagabendspiel bei Eintracht Frankfurt mit einem Doppelpack (35. und 79. Minute) die Weichen für den 3:0 (1:0)-Erfolg des FC Bayern. Rafinha steuerte mit einer "Bogenlampe" den dritten Treffer der Gäste bei (89.). Der Titelverteidiger verdrängte mit dem fünften Ligasieg in Serie Borussia Mönchengladbach vom zweiten Tabellenrang und überwintert als erster Verfolger von Spitzenreiter Borussia Dortmund."Wir haben ein Zeichen gesetzt", sagte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge. "Wir sind dran." Sechs Punkte beträgt der Rückstand auf den BVB.
"Komplizierte Phase"
Wie kaum ein Zweiter steht Doppeltorschütze Ribery - "unser Altmeister", wie ihn Teamkollege Thomas Müller nach dem Spiel schmunzelnd nannte - für den Weg der Bayern aus der Krise. Als es bei den Münchenern im November nicht lief, sahen viele Experten den Grund dafür auch im überalterten Kader des Rekordmeisters. Immer wieder fielen in diesem Zusammenhang die Namen Ribery, 35 Jahre alt, und Arjen Robben, 34 Jahre alt.
"Es war eine komplizierte Phase", räumte Ribery nach dem Spiel in Frankfurt zurückblickend ein. "Das war nicht leicht für uns." Spurlos ging die Kritik an Ribery nicht vorbei. Nach dem 2:3 in Dortmund am 10. November brannten bei ihm die Sicherungen durch: Ribery gab einem französischen Fernsehjournalisten eine Ohrfeige. Später entschuldigte er sich öffentlich: "Es war natürlich falsch, was ich gemacht habe."
Immer 100 Prozent
Gegen Eintracht Frankfurt zeigte Ribery einmal mehr, warum er seit nun schon elfeinhalb Jahren so wichtig für den FC Bayern ist: Er wirbelte die Eintracht-Abwehr ein ums andere Mal durcheinander und war zweimal im richtigen Augenblick zur Stelle. "Ich versuche, immer 100 Prozent zu geben. Das ist einfach meine Mentalität", gab Ribery zufrieden zu Protokoll. Auf die Frage, ob die Bayern nicht gut beraten wären, seinen zum Saisonende auslaufenden Vertrag ein weiteres Mal zu verlängern, antwortete er mit einem breiten Grinsen im Gesicht: "Ich liebe die Bayern, die Bayern lieben mich. Wer weiß, was passiert."
Kovac: "Schade, dass er schon fast 36 ist"
Die Verantwortlichen des FC Bayern sparten nicht mit Lob für Ribery. "Franck ist fantastisch", schwärmte Trainer Niko Kovac über seinen "Weltklassespieler": "Qualität kann man eben nicht verlieren." Ribery, so Kovac weiter, habe auf dem Weg aus dem vorübergehenden Leistungstief der Mannschaft eine wichtige Rolle gespielt: "Wie er in den letzten Wochen gearbeitet hat, war großartig. Schade, dass er schon fast 36 Jahre alt ist." Vorstandschef Rummenigge ließ sich nicht zwar nicht dazu hinreißen, Ribery spontan ein neues Vertragsangebot zu machen, stellte aber klar: "Es gibt keine alten Spieler, nur gute und weniger gute. Franck ist ein sehr guter Spieler." Ribery sieht nach dem 3:0-Sieg in Frankfurt gute Chancen für die Münchener, den Titel zu verteidigen: "Dortmund ist stark, aber wir sind wieder da. Ich hoffe, dass Bayern Meister wird."