Atomgespräche in Seoul
19. Oktober 2006Am Donnerstag (19.10.) wurde erwartet, dass Rice die Regierung in Seoul zu einer konsequenten Befolgung der Sanktionsbeschlüsse des Weltsicherheitsrates drängen wird. Südkorea will allerdings möglichst an der wirtschaftlichen Zusammenarbeit mit dem Nachbarland festhalten. Vor ihrer Weiterreise nach Seoul hatte Rice in Tokio gewarnt, dass für den Fall eines zweiten Atomtestes in Nordkorea weitere Maßnahmen gegen das stalinistische Regime nicht ausgeschlossen seien. Sie machte japanischen Medienzufolge zugleich deutlich, dass keine militärischen Aktionen beabsichtigt seien.
Dreier-Treffen
Neben den Gesprächen mit der Regierung in Seoul sollen die Beratungen am Abend über eine gemeinsame Strategie im Atomstreit bei einem Dreier-Treffen zwischen der US-Außenministerin und ihrem südkoreanischen Kollegen und künftigen UN-Generalsekretär Ban Ki Moon sowie dem japanischen Außenminister Taro Aso fortgesetzt werden. Ban Ki Moon warnte Nordkorea vor den Folgen eines zweiten Atomwaffentests. Die Antwort der internationalen Staatengemeinschaft werde in dem Fall noch "sehr viel ernster" ausfallen. Rice wird auch noch China und Russland besuchen.
Bush warnt Nordkorea
"Ernste Konsequenzen" hatte US-Präsident George W. Bush Nordkorea angedroht, sollte das Land Atomwaffen an andere Staaten wie den Iran oder an die Terrororganisation El Kaida
weiterleiten. Die USA würden einen solchen Nukleartransfer stoppen und das Regime in Pjöngjang zur Rechenschaft ziehen, sagte Bush am Mittwochabend dem Sender ABC. (chr)