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Riesige Todeszone im Golf von Oman entdeckt

28. April 2018

Vor der Küste Omans haben Wissenschaftler eine riesige Todeszone aufgespürt, in der wegen Sauerstoffmangels kein Leben gedeiht. Das betroffene Gebiet soll größer sein als Schottland.

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Seaglider zur Erkundung der Meere
Mit einem ähnlichen Seaglider wie diesem entdeckten die Forscher die sogenannte TodeszoneBild: U.S. Navy/L. Daniels

Forscher der britischen Universität East Anglia und der Sultan-Kabus-Universität in Oman hatten den Golf von Oman acht Monate lang mit Unterwasser-Robotern untersucht. Diese etwa menschengroßen Seaglider (Artikelbild) können bis zu 1000 Meter tief tauchen und tausende von Kilometern zurücklegen. Dabei fanden sie ein Areal mit extrem niedrigem Sauerstoffgehalt.

Das Gebiet sei die größte Todeszone der Welt, heißt es in einer Studie, die im Fachblatt "Geophysical Research Letters" veröffentlicht wurde. "Unsere Forschungen zeigen, dass die Lage schlimmer ist als befürchtet", erklärte Bastien Queste von der School of Environmental Sciences an der Universität von East Anglia.

Meer ohne Sauerstoff

"Das Meer bekommt keine Luft mehr", kritisierte der Wissenschaftler. Die furchtbare Lage im Golf von Oman, der zum Arabischen Meer gehört, sei bislang nicht bekannt gewesen, weil die Piraterie und die Konflikte in der Region die wissenschaftliche Erforschung des Meeresgebiets verhindert hätten.

In Todeszonen im Meer ist der Sauerstoffgehalt so niedrig, dass Pflanzen und Tiere dort nicht überleben können. In einigen Meeresregionen in einer Tiefe zwischen 200 und 800 Metern kommen solche Zonen natürlich vor. Allerdings schaffen auch der Klimawandel und Umweltverschmutzung solche lebensfeindlichen Zonen. Durch die Erwärmung der Ozeane sinkt der Sauerstoffgehalt im Wasser. Außerdem wird dem Meer durch seine Verschmutzung mit Dünger und Abwässern Sauerstoff entzogen.

Die Wissenschaftler kommen in ihrer Studie zu dem Schluss, dass in bisherigen Klimamodellen der Sauerstoffgehalt im Meer zu hoch eingeschätzt und der Verlust von Stickstoff wahrscheinlich unterschätzt werde.

kle/jmw (afp, www.uea.ac.uk)