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Graffiti zeigt toten Flüchtlingsjungen Aylan

11. März 2016

Das Foto des ertrunkenen Flüchtlingsjungen Aylan ging um die Welt und löste Entsetzen und Mitgefühl aus. Jetzt ist es in Frankfurt am Main als Graffiti zu sehen.

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Aylan Kurdi als Graffiti in Frankfurt am Main (Foto: picture-alliance/dpa/A. Dedert)
Bild: picture-alliance/dpa/A. Dedert

Es war ein Foto, das sich ins Gedächtnis einbrannte: Ein kleiner Junge in kurzen Hosen und rotem T-Shirt liegt tot am Strand nahe der türkischen Stadt Bodrum. Es löste gleichermaßen Bestürzung, Entsetzen und Trauer aus. Aylan wurde nur drei Jahre alt. Er ertrank auf der Flucht aus Syrien während der Überfahrt über das Mittelmeer.

Justus Becker und Oguz Sen, zwei junge Graffiti-Künstler haben jetzt das Bild an eine Mauer des Frankfurter Osthafens gesprüht - in Sichtweite des neuen Gebäudes der europäischen Zentralbank (EZB). Sie nennen es: "Europa tot - Der Tod und das Geld".

Was vor der Haustür passiert

"Das Bild hat mich sehr bewegt", begründet Becker seine Wahl des Motivs im Hessischen Rundfunk: "Und ich dachte, es wäre wichtig, das auch mal hierher zu bringen. Weil es die Leute ja erst interessiert, wenn es vor ihrer eigenen Haustür passiert."

Sen wollte das Bild zuerst nicht sprayen: "Ich habe gedacht: Das kann ich nicht, ich will es auch gar nicht", sagt er. Schließlich habe die Kommunalwahl in Hessen am vergangenen Sonntag den entscheidenden Impuls dazu gegeben, das Bild dennoch zu erstellen. Die rechtspopulisitische AfD hatte dabei in vielen Städten und Landkreisen große Erfolge eingefahren. Gerade diejenigen, die solche Gruppen unterstützten, sollten durch das Graffiti animiert werden, über ihren Umgang mit flüchtlingen nachzudenken, sagte Becker.

Der chinesische Künstler Ai Weiwei hatte vor einigen Wochen bereits ein Foto des jungen Aylan nachgestellt. Das Kunstwerk löste eine Kontroverse aus.

mm/cr (rtr, hessenschau.de, twitter.com, faz.net)