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Rohani regt Regional-Pakt gegen IS an

9. Dezember 2014

Die Staaten im Nahen und Mittleren Osten sollen die Hauptlast im Kampf gegen den IS-Terror tragen. Da ist man sich im Westen einig. Unklar ist aber in Teheran, Doha und Bagdad, wie man gemeinsam kämpfen könnte.

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Irans Präsident Hassan Rohani (foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa/D. Bockwoldt

Irans Präsident Hassan Rohani schlägt ein neues regionales Bündnis gegen die Terrorarmee "Islamischer Staat" (IS) vor. Eine solche Allianz wäre im Kampf gegen den IS weitaus effektiver als die von den USA geführte internationale Koalition, sagte Rohani am Dienstag auf einer Anti-IS-Konferenz in Teheran. "Wir müssen in der Region zu einem gemeinsamen Verständnis kommen, dann könnten wir auch den IS in kürzester Zeit beseitigen", so der Staatschef. Politische Differenzen der Staaten in der Region hingegen würden den IS nur weiter stärken.

Eine dieser tiefen Differenzen ist die Unterstützung des iranischen Mullah-Regimes für Syriens Machthaber Baschar al-Assad. Das bringt vor allem die einflussreichen Führungen in der Türkei, in Saudi-Arabien und Katar gegen den Iran auf. Daher wurde bei der Teheraner Konferenz keine große Annäherung der Staaten erwartet.

Die Suche nach einer gemeinsamen Strategie gegen die IS-Dschihadisten bestimmt auch ein Gipfeltreffen des Golf-Kooperationsrats (GCC) in Doha. Beraten wird über ein mögliches einheitliches Militärkommando mit Sitz im saudischen Riad sowie über eine Kooperation der Geheimdienste. Erwogen wird auch eine engere Zusammenarbeit von Marine und Polizei.

Der IS betrachtet die Herrscherdynastien in den Öl-Staaten am Golf als illegitim und nicht radikal muslimisch genug. Sorge bereite den Regierungen neben Anschlagsdrohungen auch die Rekrutierung junger Männer durch die IS-Extremisten, berichtet der arabische Sender Al Dschasira.

Meinungsverschiedenheiten innerhalb der Koalition gegen den IS traten auch erneut beim Besuch des scheidenden US-Verteidigungsministers Chuck Hagel im Irak zu Tage. Ministerpräsident Haider al-Abadi forderte vom Pentagonchef mehr Luftschläge gegen die Dschihadisten und mehr schwere Waffen für die Iraker, um den "Untergang des IS" zu beschleunigen.

Pentagonchef: Die USA nur als Helfer aktiv

Hagel wies aber in einer Ansprache vor US-Soldaten in deutlichen Worten die Hauptverantwortung für einen Erfolg gegen die Terrormilizen dem Irak zu. "Es ist ihr Land, sie müssen führen und sie sind es, die sich am Ende für die Resultate verantworten müssen", so der Minister. Die USA würden "ihre Rolle spielen", indem sie helfen, ausbilden und beraten, zählte Hagel auf. Diese Rolle sei lediglich eine unterstützende, stellte er klar.

Hagel kam aus Kuwait, wo er am Montag den US-General James Terry traf. Dieser sagte, Mitgliedsländer der Koalition gegen den IS planten die Entsendung weiterer 1500 Einsatzkräfte in den Irak. Aus welchen Ländern diese stammen sollen, ließ Terry jedoch offen.

Die USA haben bereits rund 1500 Sicherheitskräfte zum Schutz ihrer Botschaft sowie zur Beratung und Ausbildung irakischer Soldaten und kurdischer Kämpfer im Irak stationiert. Erst kürzlich stimmte Präsident Barack Obama der Entsendung weiterer 1500 eigener Einsatzkräfte zu.

SC/det (afpe, APE, dpa, rtre, KNA)