Ronaldo und Messi machen den Unterschied
11. April 201912. Minute im Old Trafford in Manchester: Lionel Messi wird im Strafraum von United angespielt. Ein kurzer Blick nach rechts, dann nach unten auf den Ball, eine punktgenaue Flanke auf Luis Suarez, dessen Kopfball Luke Shaw nur noch ins eigene Tor ablenken kann. 1:0 für den FC Barcelona.
45. Minute in der Johann-Cruyff-Arena in Amsterdam: Cristiano Ronaldo leitet den Angriff selbst ein, spielt nach rechts auf Joao Cancelo, startet dann unwiderstehlich in den Strafraum von Ajax durch, Cancelo flankt, und Ronaldo vollstreckt per Kopfball aus acht Metern. Sein 125. Champions-League-Treffer, 1:0 für Juventus Turin.
Gute Ausgangsposition für Barca und Juve
Weder der 31 Jahre alte Argentinier Messi, noch der 34-Jährige Portugiese Ronaldo spielten überragend, doch die beiden in die Jahre gekommenen Superstars sorgten mit je einem Glanzpunkt dafür, dass ihre Mannschaften gute Chancen haben, in den Rückspielen am kommenden Dienstag den Einzug ins Halbfinale der Champions League zu erreichen. In Manchester blieb es bei dem Treffer, den Messi einleitete, Barcelona gewann gegen United mit 1:0 (1:0). In Amsterdam kassierte Juventus Turin zwar nach Ronaldos Führungstreffer noch den Ausgleich durch David Neres (46. Minute), hat sich aber mit dem 1:1 (1:0) bei Ajax Amsterdam eine ebenfalls gute Ausgangsposition für das Duell in der kommenden Woche erspielt.
Blutige Nase
Lionel Messi sorgte in Manchester noch für einen weiteren Aufreger, als er sich bei einem harten Einsteigen von Gegenspieler Chris Smalling eine blutige Nase holte (28.). Viel mehr war von Barcelona an diesem Abend nicht zu sehen. Manchester United bemühte sich zwar redlich, doch ernsthaft in Gefahr geriet der glanzlose Barca-Sieg nicht. "Ich bin sehr zufrieden", sagte Nationaltorwart Andre ter Stegen, der seinen Kasten für den FC Barcelona sauber hielt. "Wir haben eine gute Ausgangspostion für die nächste Woche." Der 26-Jährige warnte jedoch davor, das Rückspiel auf die leichte Schulter zu nehmen. "Wir müssen konzentriert sein und das Zepter in die Hand nehmen."
Das muss auch die "alte Dame" Juve. Zwar würde dem Vorjahresfinalisten aus Italien bereits ein torloses Remis zum Einzug ins Halbfinale reichen, aber gegen die "jungen Wilden" von Ajax Amsterdam könnte ein solches Taktieren schnell nach hinten losgehen. Die 1:4-Niederlage von Titelverteidiger Real Madrid auf eigenem Platz gegen Ajax im Achtelfinale und die starke Leistung von Amsterdam in der zweiten Halbzeit gegen Juventus am Mittwoch sollten dem italienischen Serienmeister Warnung genug sein. Vielleicht muss am Ende doch wieder Ronaldo für einen magischen Juve-Moment sorgen - und Messi für ein Barca-Glanzlicht.