Rosberg holt Pole Position
8. Oktober 2016Der Kampf um den Titel in der Formel-1-WM 2016 wird allmählich zu einem heißen Tanz. Schon im Qualifying zum Großen Preis von Japan am Sonntag in Suzuka (Start 7.00 Uhr MESZ, ab 6.45 Uhr im DW-Liveticker) lieferten sich WM-Spitzenreiter Nico Rosberg und Weltmeister Lewis Hamilton in ihren Mercedes-Silberpfeilen ein buchstäblich bis zur allerletzten Sekunde hochdramatisches Duell, das Rosberg mit 13 Tausendstelsekunden Vorsprung für sich entschied. Umgerechnet auf die 5,8 Kilometer lange Strecke entspricht das gerade mal 82 Zentimetern.
Gutes Omen für Hamilton?
"Es lief bisher sehr gut für mich an diesem Wochenende", sagte Rosberg nach der 30. Pole Position seiner Karriere, die er mit einer perfekten letzten Runde sichergestellt hatte: "Ich habe mich wohlgefühlt im Auto, die Balance stimmte, und das alles zusammen hat es mir ermöglicht, eine solche Runde rauszuhauen, als es darauf ankam." Hamilton stellte nüchtern fest, dass "man auf dieser Strecke nicht vorne stehen muss, um zu gewinnen". Der Weltmeister weiß, wovon er spricht: In den letzten drei Jahren hatte in Suzuka stets der im Qualifying Zweitplatzierte Fahrer die Nase im Rennen vorn, zweimal hieß der Sieger Lewis Hamilton. Es sei nicht ganz einfach gewesen, das richtige Set-up für das Auto zu finden, berichtete der Weltmeister, der nach seinem Ausfall in Malaysia vor allem hofft, "dass der Motor im Rennen hält".
Ferrari schneller als Red Bull
Die Konkurrenz konnte mit den Silberpfeilen im Qualifying nicht Schritt halten, allerdings präsentierte sich Ferrari ein wenig überraschend als zweitschnellstes Team hinter Mercedes. Sebastian Vettel hatte dabei als Vierter erneut das Nachsehen gegenüber seinem drittplatzierten Teamkollegen Kimi Räikkönen. Zudem wird Vettel wegen seiner Kollision mit Rosberg in Malaysia in der Startaufstellung um drei Plätze zurückversetzt. Nutznießer sind die beiden Red Bull mit Daniel Ricciardo und Max Verstappen, die damit auf die Plätze vier und fünf vorrücken. Dennoch war Vettel zufrieden: "Es hieß ja zuletzt immer, wir seien langsamer als Red Bull, heute hat hoffentlich jeder gesehen, dass das ganz und gar nicht der Fall ist. Für uns ist das gerade auf dieser anspruchsvollen Strecke ein sensationelles Teamergebnis. Wir haben kein schlechtes Auto, und unser aller Glaube kann immer noch Berge versetzen."
Nico Hülkenberg landete im Force-India-Mercedes auf Platz neun. Pascal Wehrlein geht im Manor-Mercedes vom 22. und damit letzten Startplatz ins Rennen. In der WM-Gesamtwertung liegt Nico Rosberg vor den verbleibenden fünf Saisonrennen 23 Punkte vor Lewis Hamilton.
sn/sw (sid, dpa)