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Rund 30 gestrandete Wale gerettet

22. September 2022

Unermüdlich haben Helfer am Ocean Beach in Tasmanien um das Leben gestrandeter Wale gekämpft. Viele Tiere waren bereits verendet, aber mehr als 30 schafften die Rückkehr ins Meer. Ihr weiteres Schicksal ist ungewiss.

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Australien | Rettungsaktion für gestrandete Wale in Tasmanien
Helfer versuchen, einen gestrandeten Wal in Tasmanien zurück ins Meer zu bringenBild: GLENN NICHOLLS/AFP/Getty Images

Nach der Massenstrandung von 230 Grindwalen in einer Bucht der australischen Insel Tasmanien sind einige Dutzend überlebende Meeressäuger wieder ins offene Meer gebracht worden. Etwa 200 der Tiere seien am Ocean Beach verendet, nur rund 30 hätten gerettet werden können, teilten die Behörden mit. Einsatzteams hatten zuvor unermüdlich die Körper der Wale mit Wassereimern und nassen Tüchern befeuchtet. Einige Tiere an dem langen Strand versuchten vergeblich, sich aus eigener Kraft aus ihrer Notlage zu befreien. Australische Medien hatten von einem "Rennen gegen die Uhr2 berichtet.

Die Grindwale (auch Pilotwale genannt) waren am Mittwoch in der abgelegenen Macquarie-Bucht im Westen der Insel gestrandet. Zunächst soll Augenzeugen zufolge noch die Hälfte von ihnen am Leben gewesen sein. Am Donnerstagmorgen war die Zahl der Überlebenden auf 35 geschrumpft. Vor genau zwei Jahren waren in der gleichen Bucht 470 Grindwale gestrandet, 111 von ihnen überlebten. Der Grund für diese Massenstrandungen ist bis heute ungeklärt. Erst am Montag waren bereits 14 männliche Pottwale an einem abgelegenen Strand der zu Tasmanien gehörenden King Island verendet.

Australien | Gestrandete Wale in Tasmanien
Ein trauriger Anblick: Hunderte verirrte Wale liegen am Strand Ocean BeachBild: Huon Aquaculture via Getty Images

Die meisten Grindwale waren dieses Mal - anders als 2020 - komplett an den Strand gespült worden, was für sie lebensbedrohlich ist. Die Brandung an dem ungeschützten Strand strapaziere die Tiere stark, sagte Brendon Clark vom Tasmania Parks and Wildlife Service dem Fernsehsender ABC. "Beim letzten Mal waren sie noch halb im Wasser und hatten etwas Auftrieb." Dieses Mal sei die Rettung erheblich schwieriger gewesen.

Rettung mit schwerem Gerät

Dank schweren Geräts und Booten konnten die Einsatzkräfte die überlebenden Wale aber schließlich ins Meer transportieren. Allerdings war die logistische Herausforderung enorm: Der Ocean Beach, wo die meisten Tiere strandeten, liegt einen 30-minütigen Fußweg vom nächsten Parkplatz entfernt.

Die geretteten Tiere seien wahrscheinlich sehr gestresst, sagte der Walforscher Olaf Meynecke von der Griffith University in Queensland der Deutschen Presse-Agentur. Einige der Überlebenden könnten versuchen, zu ihren gestrandeten Freunden und Familienmitgliedern zurückzukehren, erklärte er. Grund sei, dass Pilotwale sehr enge Bindungen untereinander aufbauten. Nach Angaben der Behörden kehrten zwischenzeitlich zwei der geretteten Tiere in Richtung Ufer zurück.

Australien | Rettungsaktion für gestrandete Wale in Tasmanien
Die Rettungskräfte setzen einen geborgenen Wal im tieferen Meereswasser ausBild: GLENN NICHOLLS/AFP/Getty Images

Der Zeitpunkt der Strandung war nicht ungewöhnlich. Grindwale seien zu bestimmten Zeiten - wie jetzt im australischen Frühjahr und gegen Ende des Winters - in großen Verbänden unterwegs, erklärte Walforscher Meynecke. Dies erhöhe das Risiko einer Massenstrandung. "Einige Tiere können krank sein und sich in eine Bucht mit seichtem Wasser verirren. Untergruppen, mit denen die Wale befreundet oder verwandt sind, werden ihnen folgen - buchstäblich bis in den Tod."

kle/jj (dpa, afp)