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Russland nur noch Ramschniveau

26. Januar 2015

Die Ratingagentur Standard & Poor's hat die Kreditwürdigkeit Russlands auf Ramschniveau herabgestuft. Der finanzpolitische Handlungsspielraum schwindet und Moskau gerät zunehmend unter Druck - an allen Fronten.

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Bild: picture-alliance/dpa

Russlands Bonitätseinstufung wird von BBB- auf BB+ gesenkt, teilte S&P am Montag mit. Die Agentur verwies auf Moskaus schwindende Flexibilität in der Geldpolitik sowie schlechtere Wirtschafsaussichten. Zudem wurden weitere Abstufungen in Aussicht gestellt, wenn sich die Situation nicht bald verbessert. Nach der Ankündigung verlor der Rubel mehr als fünf Prozent gegenüber dem Dollar. Zwischenzeitlich mussten über 68 Rubel für einen US-Dollar bezahlt werden.

Situation spitzt sich zu

Laut S&P hat sich die Situation im russischen Bankensystem so verschlechtert, dass die Zentralbank mit ihrer Geldpolitik mittlerweile an Grenzen stoße. Diese stehe wegen der inflationstreibenden Abwertung des Rubels vor schwierigen Entscheidungen, da sie zugleich das Wirtschaftswachstum stützen müsse. Die russischen Währungshüter hatten im Dezember den Leitzins auf 17 Prozent angehoben, um den Rubel attraktiver zu machen und die Inflation in den Griff zu bekommen. Dies hatte jedoch zur Folge, dass sich Kredite für russische Firmen verteuern und die Konjunktur abgewürgt wird. Hinzu kommt, dass die westlichen Sanktionen im Zuge der Ukraine-Krise und der niedrige Ölpreis dem Land zunehmend zu schaffen machen. Experten warnen daher vor einer tiefen Rezession in 2015. Russland genießt aber nach wie vor "Investment-Status" bei den Ratingagenturen Moody's und Fitch.

nk/zdh (dpa, Reuters)