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Politik

Russland wirft BBC Terror-Propaganda vor

11. Januar 2019

Es geht um Zitate des Anführers der IS-Terrormiliz, Abu Bakr al-Bagdadi. Die russische Medienaufsicht leitete eine Untersuchung gegen den britischen Sender ein. In London geht man von einer Retourkutsche des Kremls aus.

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UK Großbritannien l BBC Hauptzentrale in London
BBC-Zentrale in London (Archiv) Bild: picture-alliance/D. Kalker

Die russische Medienaufsicht beschuldigt den britischen Sender BBC, über seinen russischsprachigen Internetdienst Ideologien "terroristischer Gruppen" zu verbreiten. Auf der Webseite hätten Zitate des Terroristen Al-Baghdadi gestanden, des Chefs der Dschihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS), erklärte die Aufsichtsbehörde Roskomnadsor. Es werde nun bis zum Monatsende geprüft, ob mit dem veröffentlichten Material gegen russische Gesetze verstoßen worden sei.

Eine Reaktion auf Kritik an RT-Sendungen

Russland hatte die BBC bereits kurz vor Weihnachten ins Visier genommen - als Reaktion auf das Vorgehen der britischen Medienaufsicht Ofcom gegen den Kreml-nahen russischen Sender RT. Ofcom monierte im Dezember sieben RT-Sendungen über den Giftanschlag auf den russischen Ex-Doppelagenten Sergej Skripal und seine Tochter Julia im südenglischen Salisbury. Darin sei gegen das Gebot der Überparteilichkeit verstoßen worden. Auf Sanktionen verzichtete die Behörde bislang.

Russland l RT Fernsehstudio in Moskau
Blick in ein RT-Fernsehstudio in Moskau Bild: picture-alliance/Sputnik/dpa/I. Pitalev

Im Gegenzug warf Roskomnadsor damals dem Nachrichtensender BBC World News eine einseitige Berichterstattung über den Syrienkonflikt und die russische Innenpolitik vor.

In einer Antwort auf die jüngsten russischen Vorwürfe erklärte der britische Sender nun, er befolge stets genau "alle Gesetze und Vorschriften der Länder", in denen er tätig sei. Nach den russischen Regelungen dürfen Vertreter von "Terror-Gruppen" zitiert werden, doch nur mit dem Hinweis, dass diese Gruppen in Russland verboten sind.

Der russischsprachige Dienst der BBC ist auf das Internet beschränkt. In den vergangenen Jahren wurde er stetig ausbaut. Inzwischen verfügt er über eine Reihe renommierter Reporter, die oftmals auch über politisch heikle Themen berichten.

se/stu (rtr, afp, dpa)