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RUSADA bleibt suspendert.

16. November 2017

Die Welt-Anti-Doping-Agentur straft Russland für fehlende Einsicht und mangelnde Kooperation ab. Die Entscheidung, die RUSADA suspendiert zu belassen, könnte sogar zu einem Olympia-Ausschluss für Pyeongchang führen.

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Logo Russische Anti-Doping-Agentur (Rusada)
Bild: picture-alliance/dpa/M. Shipenkov

Die Russische Anti-Doping-Agentur (RUSADA) bleibt "weiterhin als nicht regelkonform eingestuft" und damit suspendiert. Das beschloss die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul, wie sie via Twitter mitteilte. Die russische Agentur war 2015 nach Enthüllung eines flächendeckenden Doping-Systems gesperrt worden. Später erhärtete Sonderermittler Richard McLaren zudem den Verdacht, dass Doping-Proben im Analyselabor bei den Olympischen Winterspielen 2014 in Sotschi manipuliert worden waren.

Russland weigert sich, McLaren-Report anzuerkennen

Nach Angaben der WADA sind zwei Bedingungen für ein Ende der Suspendierung nicht erfüllt: die Anerkennung der Ergebnisse der McLaren-Untersuchung und damit das Eingeständnis, ein flächendeckendes Doping-System betrieben zu haben sowie der Zugang zu weiteren Dopingproben im Moskauer Labor. Russland hat seit der Suspendierung zwar viele Kriterien der WADA für eine Wiederzulassung der RUSADA erfüllt, es will aber kein staatlich gelenktes Doping eingestehen. Das bekräftigten russische Sportfunktionäre auch bei der Sitzung in Seoul. "Wir weisen die Existenz eines staatlichen Doping-Systems entschieden zurück", sagte Alexander Schukow, Chef des Nationalen Olympischen Komitees (NOK) Russlands, in einer ersten Reaktion. Eine öffentliche Anerkennung des McLaren-Berichts komme nicht in Frage.

IOC entscheidet Anfang Dezember

Travis Tygart, der Leiter der amerikanischen Anti-Doping-Agentur USADA, sprach von einem "weiteren traurigen Moment in dieser ganzen schmutzigen Geschichte". Es habe keine andere Möglichkeit gegeben angesichts des Widerwillens, das zuzugeben, was die Flut der Beweise ergeben habe. Saubere Athleten würden nun gespannt auf die Reaktion des IOC warten, führte Tygart weiter aus. Der negative Beschluss der WADA dürfte auch Einfluss auf mögliche Sanktionen des Internationalen Olympischen Komitees gegen Russland haben. Anfang Dezember wird das IOC darüber entscheiden. Möglich ist sogar ein Ausschluss Russlands von den Winterspielen im Februar in Pyeongchang. "Das ist eine andere Sache", sagte der russische Vizepremier Witali Mutko. Die Entscheidung der WADA, so der frühere Sportminister, "führt zu nichts".

Hörmann: "Keinerlei Einsicht"

Deutschland Unabhängig vom DOSB: Athletenvertreten wollen Verein gründen | Alfons Hörmann
DOSB-Chef Hörmann versteht Russlands Verhalten nichtBild: picture alliance/dpa/S. Stache

Alfons Hörmann, Präsident des Deutschen Olympischen Sportbunds (DOSB), kritisierte das Verhalten Russlands im Doping-Skandal. "Es ist unfassbar, dass auch eineinhalb Jahre nach dem McLaren-Bericht in Russland noch keinerlei Einsicht erkennbar ist", sagte Hörmann. "Wer die international gültigen Spielregeln nicht ansatzweise anerkennt und einhält, muss mit harten Konsequenzen rechnen." Nach Ansicht der deutschen Nationalen Anti-Doping-Agentur (NADA) zeigt der WADA-Beschluss, "dass im russischen Sport noch viel zu tun ist, um Vertrauen in die dortige Anti-Doping-Arbeit wiederzuerlangen." Die NADA werde "diesen notwendigen Erneuerungsprozess weiter kritisch-konstruktiv begleiten und unser Knowhow in internationale Teams im Sinne eines sauberen und fairen Sports" einbringen.

sn/ck (dpa, sid, NADA)