Junge Russen sollen Mini-Reichstag stürmen
22. Februar 2017Die Atmosphäre des Krieges schnuppern, sich in den Kampf um Leben und Tod eingewöhnen, den Kampfgeist wecken: Der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu war voll des Lobes für die jüngste Idee der Jugendorganisation Junarmija (Junge Armee), in der Nähe von Moskau eine Replik des deutschen Reichstages aufzustellen. Ziel des Projekts in dem Militär-Freizeitpark "Patriot" in Kubinka ist, auch minderjährigen Russen beizubringen, wie man zum Beispiel ein Gebäude stürmt.
Junge militärbegeisterte Menschen sollen so zu entsprechenden Trainingseinheiten animiert werden. Im Parlament schwärmte Schoigu: "Und zwar nicht an abstrakten Schauplätzen, sondern an konkreten Orten." Natürlich, die Nachbildung des Reichstags werde etwas kleiner ausfallen als das Original in Berlin. Aber schließlich würden zusätzlich noch weitere Schauplätze des Zweiten Weltkrieges nachgebaut, um sich in die Stimmung der Zeit hineinfühlen zu können und sich selbst im "Überlebenskampf zu versuchen", so Schoigu vor den Abgeordneten.
Wann der Mini-Reichtag errichtet werde, sagte der Minister nicht. Im Mai 1945 hatte die Rote Armee das Gebäude im Berliner Zentrum erobert. Sowjetische Soldaten hinterließen ihre Namen und Botschaften in den Mauern - Spuren, die zum Teil noch erhalten sind. Heute ist das Gebäude der Sitz des Deutschen Bundestages.
SC/ww (dpa, APE)