Russlands schönste Reiseziele
Mit der Fußball-WM rückt ein Reiseland in den Fokus, das Touristen viel zu bieten hat: goldene Kuppeln, weiße Nächte, tiefblaue Seen. Auch außerhalb der Fußballstadien gibt es viel zu entdecken.
Moskauer Kreml: Machtzentrale und Welterbe
Kreml bedeutet Festung, und man findet ihn in vielen Städten Russlands. Der berühmteste steht in der russischen Hauptstadt Moskau. Früher regierten hier die Großfürsten, später die Sowjetregierung, heute Präsident Putin. Zusammen mit dem Roten Platz gehört der Kreml zum UNESCO-Welterbe. Touristen besuchen die vielen Kirchen, Paläste und die Rüstkammer mit den Kreml-Schätzen.
Moskau City: Genosse Lenin wundert sich
Luxuriöse Wohntürme, Büroflächen der Superlative - im neuen Stadtteil "Moskau City" regiert das Geld. Russland ist ein Land voller Gegensätze. Kommunismus und Kapitalismus, Reichtum und Armut, glitzernde Wolkenkratzer und sowjetische Monumente. Genau diese Mischung macht einen Russland-Besuch so spannend.
St. Petersburg: Zauber der Zarenzeit
Zwei Jahrhunderte lang wurde das riesige Land von Sankt Petersburg aus regiert. Die Stadt an der Newa punktet noch heute mit barocker Zarenpracht: Eremitage, Petershof (Bild), Winterpalais und Co. begeistern die Besucher. Vor allem während der Weißen Nächte im Juni, wenn die Sonne nicht untergeht und die Stadt in magisches Licht getaucht wird.
Der Goldene Ring: wie ein russisches Märchen
Eine der beliebtesten Reiserouten ist der Goldene Ring nordöstlich von Moskau. Sie führt durch acht alte russische Handelsstädte. Sie glänzen noch heute mit zahlreichen orthodoxen Klöstern und Kirchen. Ein schönes Beispiel ist das Dreifaltigkeitskloster der Stadt Sergijew Possad (Bild).
Kaliningrad: Backsteingotik statt Zwiebeltürmchen
Ganz im Westen Russlands liegt Kaliningrad, eine Stadt mit deutschen Wurzeln, die im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde. Bis 1945 hieß sie Königsberg, und ihr berühmtester Sohn ist der deutsche Philosoph Immanuel Kant. Wahrzeichen der Stadt ist der wiederaufgebaute Königsberger Dom aus dem 14. Jahrhundert.
Kamtschatka: aktive Vulkane und heiße Quellen
Am entgegengesetzten Ende Russlands, ganz im Osten, liegt die Halbinsel Kamtschatka. Früher war sie Sperrgebiet, heute kann man auf Trekkingtouren die bizarre Schönheit der Landschaft entdecken. Es gibt mehr als 300 Vulkane, viele davon aktiv. Etwa 10.000 Braunbären leben hier. Und die verspeisen mit Vorliebe - nein, keine Touristen - sondern Lachse, die sich zu tausenden in den Flüssen tummeln.
Die Wolga: längster Fluss Europas
Die Wolga ist 3500 km lang und gilt als Wiege Russlands. Sie wird in Liedern und Gedichten verehrt. An ihren Ufern finden sich große Metropolen und kleine Städte, die Touristen auf Kreuzfahrten erkunden können. Auch fünf der elf WM-Austragungsorte liegen an der Wolga: Kasan, Samara, Saransk, Nischni-Nowgorod und: Wolgograd.
Wolgograd: Schauplatz der Geschichte
In Wolgograd, dem früheren Stalingrad, fand eine der Entscheidungsschlachten des Zweiten Weltkrieges statt. Die 80 Meter hohe Statue "Mutter Heimat" erinnert an die rund 700.000 Menschen, die dabei ums Leben kamen. Die völlig zerstörte Stadt wurde in den 1950er und 1960er Jahren wieder aufgebaut. Der Sowjet-Stil ist heute bei Retro-Fans wieder in.
Transsibirische Eisenbahn: der Weg ist das Ziel
Mit 9288 Kilometern ist die Transsib die längste Bahnstrecke der Welt. Sieben bis neun Tage dauert die Reise auf der klassischen Route von Moskau nach Wladiwostok. Je nachdem, ob man authentisch im Linienzug oder komfortabel im Sonderzug reist und ob man Übernachtungen in Gastfamilien oder Hotels dazubucht. Es ist auf jeden Fall die beste Möglichkeit, das größte Land der Welt kennen zu lernen.
Sibirien: im Winter kalt, im Sommer viele Mücken
Sibirien nimmt etwa Dreiviertel der Fläche Russlandes ein. Es fängt da an, wo Europa aufhört und Asien beginnt, nämlich am Ural-Gebirge. Hier erstrecken sich die endlos scheinenden Steppen der Tundra und die dunklen Wälder der Taiga. Viele Volksgruppen - wie Burjaten, Ewenken oder Tuwiner - haben ihr Brauchtum erhalten und sind bekannt für ihre Gastfreundschaft.
Baikalsee: Baden für Hartgesottene
Der See der Superlative liegt im Süden Sibiriens. Er ist 636 Kilometer lang, 48 Kilometer breit und 1637 Meter tief - der älteste und tiefste Süßwassersee der Welt. Hotels und Hostels bieten mehrtägige Backpacker-Touren an. Zum Wandern ist der Baikalsee perfekt, aber zum Baden? Bei maximal 10 Grad Celsius Wassertemperatur ist das eine Herausforderung.
Sotschi: Kurort am Schwarzen Meer
24 Grad Celsius Wassertemperatur im Hochsommer und subtropisches Klima - Sotschi ist die Sommerhauptstadt Russlands. Im Hinterland locken die Kaukasus-Berge, am Meer laden die Palmen der Strandpromenade zum Flanieren ein. Sotschi ist der südlichste Austragungsort der Fußball-WM. Für Teams und Fans eine heiße Angelegenheit, denn ein Bad im Schwarzen Meer verspricht nicht unbedingt Abkühlung.