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Russlands Wirtschaft am Boden

10. August 2015

Niedrige Ölpreise, Sanktionen des Westens, schleppende Binnennachfrage - die russische Wirtschaft ist tief in die Rezession gerutscht. Viel tiefer geht es Experten zufolge nicht mehr.

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Russland Fabrik Wohngebiet
Bild: picture-alliance/dpa

Die Wirtschaftsleistung Russlands ist nach vorläufigen Daten der Statistikbehörde Rosstat im zweiten Quartal um 4,6 Prozent eingebrochen, verglichen mit dem Vorjahreszeitraum. Laut einem Bericht der Finanznachrichtenagentur Bloomberg ist das der größte Rückgang seit 2009. Im ersten Quartal 2015 war das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 2,2 Prozent gesunken.

Der russische Wirtschaftsminister Alexej Uljukajew hatte für das zweite Quartal mit einem Rückgang von 4,4 Prozent gerechnet. Uljukajew geht davon aus, dass das BIP 2015 insgesamt um rund 2,8 Prozent schrumpfen wird.

Ölpreis unter Druck

Russlands Wirtschaft ist stark von Öl und Gas abhängig, der Ölpreis ist aber zurzeit sehr niedrig, auch wegen des Fracking-Booms in den USA. Die Wirtschaft des Landes leidet zudem unter den Sanktionen, die Europäer und Amerikaner wegen des Ukraine-Konflikts verhängt haben. Auch die Binnennachfrage in Russland ist eingebrochen, weil der Rubel deutlich an Wert verloren hat, während die Preise für viele Gebrauchsgüter gestiegen sind.

Einige Fachleute gehen jedoch davon aus, dass nun das Ende des Abfalls erreicht sein könnte. Wenn der Ölpreis nicht weiter falle und wenn es nach Zinserhöhungen in den USA nicht zu Verschiebungen komme, könnte es in den kommenden beiden Quartalen wieder leicht aufwärts gehen, sagte Ekaterina Wlasowa, Analystin bei der US-Bank Citigroup.

hmf/bea (dpa, rtr)