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Ruth Klüger erhält Brüder-Grimm-Preis

1. November 2014

Die Germanistin Ruth Klüger hat für ihre Forschungen den Brüder-Grimm-Preis der Universität Marburg erhalten. Sie sei "eine der gegenwärtig bedeutendsten Intellektuellen deutscher Sprache", begründete die Jury.

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Ruth Klüger
Bild: Pressestelle der Philipps-Universität/Markus Farnung

Universitätspräsidentin Katharina Krause übergab den Preis am Freitagabend (31.10.2014). "In Anknüpfung an das germanistische Werk der Brüder Jacob und Wilhelm Grimm würdigt die Philipps-Universität Ruth Klüger als herausragende Literaturwissenschaftlerin", sagte sie in der vollbesetzten Aula der Alten Universität. "Die Dichte und Konzentriertheit ihrer wissenschaftlichen Arbeit sowie die hohe literarische Qualität ihrer essayistischen und autobiografischen Schriften lässt sie zu einer der gegenwärtig bedeutendsten Intellektuellen deutscher Sprache zählen", würdigte Krause die Preisträgerin.

"Weithin sichtbare und innovative Position"

Ruth Klüger habe ihren Forschungsschwerpunkt in die Epoche der Brüder Grimm gelegt. Ihr besonderes Augenmerk auf die Literaturproduktion und -rezeption von Frauen sowie auf antisemitische Tendenzen innerhalb der deutschen Literatur, hätten ihrer literaturwissenschaftlichen Arbeit eine "weithin sichtbare und innovative Position" verliehen, hieß es in der Begründung der Jury.

Die 83 Jahre alte Holocaust-Überlebende wurde vor allem durch ihre 1992 erschienene Biografie "weiter leben" bekannt. 1947 in die USA emigriert, übernahm sie in hohem Alter die Reich-Ranicki-Gastprofessur an der Universität von Tel Aviv. Die mit 5000 Euro dotierte Auszeichnung wird alle zwei Jahre vergeben. Zuletzt erhielt sie der Journalist Heribert Prantl.

nf/mak (dpa, Uni Marburg)