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Politik

Ryan setzt sich von Trump ab

10. Oktober 2016

Der Befreiungsschlag ist missglückt: Donald Trump hat auch durch das aggressiv geführte TV-Duell seine Republikanische Partei nicht hinter sich einen können. Mit Paul Ryan rückt eine Leitfigur deutlich von ihm ab.

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Collage - Donald Trump und Paul Ryan
Es gibt kein gemeinsames Foto von Paul Ryan (links) und Donald Trump (rechts)Bild: picture-alliance/AA/S. Corum&Getty Images/AFP/T. Katopodis

Paul Ryan ist als Präsident des Repräsentantenhauses der ranghöchste gewählte US-Republikaner. Und während des gesamten Wahlkampfes hat er sich nicht als Trump-Freund hervorgetan. Doch nun scheint es ihm endgültig genug zu sein: Wenige Stunden nach dem zweiten TV-Duell zwischen den Präsidentschaftskandidaten Donald Trump und Hillary Clinton hat Paul Ryan den Wahlkampf für den eigenen Kandidaten beendet.

Bis zur Wahl am 8. November werde er Trump weder verteidigen noch gemeinsam mit ihm auftreten, erklärte der Vorsitzende des Abgeordnetenhauses. Zuvor hatte er sich in einer Telefonkonferenz ausführlich mit Parteikollegen beraten.

Er wolle sich nun darauf konzentrieren, die Mehrheit der Republikaner in beiden Kammern des Parlamentes zu sichern. Sollte die Demokratin Hillary Clinton gewinnen, dürfe nicht auch der Kongress an ihre Partei fallen, soll Ryan in der Telefonkonferenz gesagt haben. Andernfalls erhielte sie einen "Blankoscheck".

"Paul Ryan sollte mehr Zeit mit einem ausgeglichen Haushalt, Arbeitsplätzen und illegaler Einwanderung verbringen und sie nicht damit verschwenden, den republikanischen Kandidaten zu bekämpfen", empörte sich Trump nach Ryans Entscheidung. 

In der vergangenen Woche war ein Video aus dem Jahr 2005 aufgetaucht, in dem der Geschäftsmann sexistisch und vulgär über Frauen spricht. Unter anderem ist zu hören, wie Trump erklärt, als "Star" könne er sich Frauen gegenüber alles erlauben, auch den Griff an ihre Geschlechtsteile. Die Äußerungen sorgten auch in der eigenen Partei für Entsetzen. Viele Republikaner befürchten, dass der Immobilienmilliardär die Erfolgschancen ihrer Abgeordneten schmälert. Trump hatte sich am Wochenende für seine Bemerkungen entschuldigt.

Bei der Abstimmung am 8. November wird neben dem Präsidentenamt auch das gesamte Repräsentantenhaus neu besetzt. Auch ein Drittel des Senats wird gewählt. Dazu kommen Abstimmungen in den einzelnen Bundesstaaten und Kommunen.

rb/uh (afp, ap, dpa, rtr)