Der Handelskommissar hat in der Europäischen Union eines der wichtigsten, vielleicht sogar das wichtigste Ressort. Nur beim Handel ist die Kommission wirklich mächtig, denn hier darf kein EU-Land eine eigenständige Politik. Egal ob Brexit oder Zollstreit mit den USA und China, immer spielt der Handelskommissar eine zentrale Rolle. Spielte, muss man jetzt sagen - denn gestern Abend ist der Ire Phil Hogan von seinem Posten zurückgetreten. Er hat eingeräumt, gegen Corona-Auflagen verstoßen zu haben.
Kein Abnicken
Vor gut einem Monat endete der EU-Gipfel in Brüssel mit einem Beschluss, den alle als historisch feierten: 1,8 Billionen Euro war der Wert des Finanzpakets, auf das sich die Europäer in langen Nachtsitzungen geeinigt hatten. Ein gewaltiger Corona-Aufbaufonds gehörte ebenso dazu wie die Aufnahme gemeinsamer Schulden. Allerdings muss noch das Europäische Parlament zustimmen. Die Gespräche dazu haben heute begonnen und schon jetzt ist klar: So wie es damals beschlossen wurde, wollen die Parlamentarier das Paket nicht akzeptieren.
Mal runter, dann wieder rauf
Seit Beginn der Corona-Pandemie sind Hiobsbotschaften zur Konjunktur unsere ständigen Begleiter. Erst gestern haben wir darüber berichtet, wie stark die Wirtschaft in den OECD-Ländern eingebrochen ist. Wie angenehm ist dagegen, was das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung heute in Berlin bekanntgab: Für das Sommerquartal rechnet das DIW mit einem kräftigen Plus von 3,5 Prozent in Deutschland. Ist jetzt bald alles wieder gut? Die kurze Antwort ist: Nein.
Delivery Hero mit roten Zahlen
Der deutsche Aktienindex DAX versammelt die 30 größten deutschen Unternehmen und gilt somit auch als Indikator für den Zustand der deutschen Wirtschaft. Gerade erst ist die Aktie des insolventen Finanzdienstleisters Wirecard aus dem Dax geflogen, dessen Management den wohl größten Bilanzskandal der deutschen Wirtschaftsgeschichte zu verantworten hat. Und wer ist nachgerückt? Ein Essensauslieferer, der in Deutschland kein Essen ausliefert und heute wieder einmal rote Zahlen bekanntgab.
Gamescom im Netz
Für Liebhaber von Computerspielen ist die Gamescom ein großes Ding. Die weltgrößte Publikumsmesse rund ums Gaming zog in den vergangenen Jahren fast 400.000 Besucher nach Köln. Doch in Corona-Zeiten muss auch diese Veranstaltung komplett ins Internet verlegt werden. Am heutigen Donnerstag geht es los.
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Redakteur am Mikrofon: Andreas Becker
Technik: Robin Isabell Funke