Rüge für den ukrainischen Verteidigungsminister
28. Mai 2004Bonn, 27.5.2004, DW-RADIO / Ukrainisch
Der Nationale Sicherheits- und Verteidigungsrat der Ukraine hat am Mittwoch (26.5.) dem Präsidenten des Landes empfohlen, wegen der Explosionen in den Munitionsdepots im Gebiet Saporischschja personelle Konsequenzen im Verteidigungsministerium zu prüfen. Unterdessen fordert eine Sonderkommission der Regierung, den Verteidigungsminister zu rügen sowie den Generalstabschef und den Oberkommandeur der Bodentruppen zu entlassen. Es berichtet Sachar Butyrskyj:
Die Sonderkommission der Regierung kam zum Ergebnis, dass der unmittelbare Grund für die Explosionen der Umgang mit offenem Feuer seitens der Militärangehörigen der 275. Artilleriebasis gewesen war. Premierminister Wiktor Janukowytsch stellte außerdem fest, dass sich insgesamt die Disziplin sowie der psychische und moralische Zustand der ukrainischen Armee verschlechtert habe. Der Nationale Sicherheits- und Verteidigungsrat fordert: "Verteidigungsminister Jewhen Martschuk muss gerügt und darauf aufmerksam gemacht werden, dass er persönlich für die Sicherheit der Waffenarsenale, der Basen und Depots zuständig ist." Darüber hinaus erklärte der Nationale Sicherheit- und Verteidigungsrat, er sei mit der Umsetzung früherer Aufträge nicht zufrieden. Die Vernichtung überflüssiger Munition sei außer Kontrolle geraten. Premierminister Wiktor Janukowytsch betonte, das Schatzamt habe dem Verteidigungsministerium dieses Jahr die Gelder für die Vernichtung von Waffen vollständig überwiesen, aber bis zum Zeitpunkt der Explosionen am 5. Mai seien diese Gelder nicht genutzt worden. Der Oberkommandeur der Bodentruppen, Petro Schuljak, hatte zuvor erklärt, die Regierung habe für diese Zwecke keine Kopeke zur Verfügung gestellt, was der Grund für den schlechten Zustand der Depots sei. (MO)