1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Erstmals erfolgreich Penis transplantiert

13. März 2015

1967 war dem südafrikanischen Arzt Christiaan Barnard die weltweit erste Herztranplantation gelungen. Nun melden Mediziner aus Kapstadt eine ähnliche Pioniertat: die Verpflanzung eines Penis.

https://p.dw.com/p/1EqkT
Ärzte im OP: Symbolbild Transplantation (Foto: dpa)
Symbolbild: Ärzte in einem OperationsaalBild: picture-alliance/dpa

Erstmals ist es Ärzten in Südafrika nach eigenen Angaben gelungen, erfolgreich einen Penis zu transplantieren. Drei Monate nach der Operation Mitte Dezember sei der 21-jährige Empfänger wohlauf und das Organ voll funktionsfähig, erklärten die Mediziner jetzt in Kapstadt. "Wir haben bewiesen, dass es möglich ist - wir können jemandem ein Organ geben, das genauso gut ist wie das, was er hatte", sagte der Chirurg Frank Graewe von der Universität Stellenbosch.

Neunstündige Operation

Dem Patienten war der Penis vor drei Jahren nach einer Infektion infolge einer schlecht ausgeführten Beschneidung bei einem Initiationsritus amputiert worden. In einer neunstündigen Operation am Tygerberg-Krankenhaus in Kapstadt hatte er im Dezember das Organ eines verstorbenen Spenders erhalten. Die Ärzte seien selbst überrascht vom großen Erfolg der Operation, sagte der Urologe Andre van der Merwe. Ziel der Mediziner sei es eigentlich gewesen, dass der transplantierte Penis erst in zwei Jahren voll funktionsfähig sein werde.

Die Ärzte planen nun in nächster Zeit neun weitere derartige Operationen. Der Bedarf für Penis-Transplantationen sei in Südafrika "größer als irgendwo sonst in der Welt", sagte Van der Merwe. Grund sind die verbreiteten Initiationsriten in der Region, zu denen auch eine traditionelle Beschneidung gehört. Immer wieder kommt es dabei zu Infektionen bis hin zum Verlust des Penis.

Bereits im Jahr 2006 hatten Ärzte in China eine Penis-Transplantation vorgenommen. Chirurgisch war der Eingriff ein Erfolg, doch mussten die Mediziner dem Mann das Organ nach zwei Wochen wegen wie es hieß "schwerer psychologischer Probleme des Patienten und seiner Frau" wieder abnehmen.

wl/stu (afp, rtre)