Sachsen
Das Bundesland Sachsen hat eine über tausendjährige Geschichte. Es entwickelte sich vom Herzogtum zum Königreich mit seiner größten kulturellen und wirtschaftlichen Blütezeit unter König August dem Starken Anfang des 18. Jahrhunderts.
Chemnitz - Karl-Marx-Stadt - Chemnitz
Nach dem 2. Weltkrieg war Sachsen Teil der DDR und in drei Bezirke um die größten Städte Leipzig, Dresden und Chemnitz, damals Karls-Marx-Stadt, geteilt. Mit der Wiedervereinigung Deutschlands am 3.10.1990 wurde der Freistaat Sachsen neu gegründet. Seit 1990 wird Sachsen von der CDU regiert. Die Christdemokraten verloren allerdings nach dem Rückzug von Kurt Biedenkopf als Ministerpräsident bei der Wahl 2004 ihre absolute Mehrheit im Parlament und regieren jetzt in einer Koalition mit der SPD.
Schwieriger Strukturwandel
Sachsen entwickelte sich im 16. Jahrhundert durch regen Handel, Gewerbe und Bergbau zu einem der reichsten deutschen Länder. Im 19. Jahrhundert war Sachsen ein Schwerpunkt der Industrialisierung. Die bedeutendsten Zentren sind Dresden, Leipzig und Chemnitz. Wichtigste Industrien waren früher Bergbau, Maschinen- und Fahrzeugbau sowie die Textil- und Chemie-Industrie. Seit dem Ende der DDR vollzieht sich in Sachsen ein umfassender Strukturwandel. Die Mehrheit der Fabriken und Unternehmen wurde geschlossen. Die Arbeitslosenquote liegt derzeit bei rund 14 Prozent.
Zweithöchstes Wirtschaftswachstum in Deutschland
Seit einigen Jahren entwickelt sich wieder ein solider Mittelstand in Handwerk, Gewerbe und Dienstleistungen. In der Industrie setzt das Bundesland auf Maschinen- und Fahrzeugbau sowie auf zukunftsorientierte Hochtechnologien wie Mikroelektronik, Solarenergie und Biotechnologie. Seit dem Jahr 2000 ist die Wirtschaft in Sachsen um 13,8 Prozent gewachsen, das ist nach Bayern das zweithöchste Wirtschaftswachstum aller Bundesländer.
Frauenkirche, Grünes Gewölbe und andere Kunstgenüsse
In Sachsen herrscht ein reges kulturelles Leben. Die Landeshauptstadt Dresden bietet mit dem barocken Bau-Ensemble der Altstadt den architektonischen Rahmen dafür. Die Semper-Oper, mehrere Theater, Festivals und über 40 Museen sind hier ansässig. Die bedeutendsten sind die Gemäldegalerien Alte und Neue Meister, das Grüne Gewölbe, also die Schatzkammer der sächsischen Könige, und das Deutsche Hygienemuseum. In Chemnitz öffnete im Jahr 2007 mit dem Museum Gunzenhauser eine der bedeutendsten Sammlungen der Klassischen Moderne und Nachkriegsmalerei.
Im Land verstreut laden eine Reihe von Burgen und Schlössern zum Entdecken der Geschichte ein, zum Beispiel das Schloss Pillnitz, das Jagdschloss Augustusburg oder die Burg Stolpen. In Leipzig hat sich in den vergangenen Jahren die Buchmesse wieder etabliert und führt die Tradition der Handels- und Buchstadt Leipzig fort. Auch musikalisch hat das Bundesland einiges zu bieten: Den Leipziger Thomanerchor leitete im 18. Jahrhundert Johann Sebastian Bach, auch der Dresdner Kreuzchor hat eine über 700-jährige Geschichte. Dutzende Orchester und Musikfestivals prägen das musikalische Leben des Landes.