Sahel-Zone droht Hungersnot
4. März 2014In Mauretanien droht die Hungersnot. Schlechte Ernten sind dafür verantwortlich, dass bei jedem fünften Einwohner des nordwestafrikanischen Landes die Versorgung mit Lebensmitteln gefährdet sei, wie die UN mitteilte. Die Preise für Ernährung sind wegen den schlechten Ernteerträgen in die Höhe gestiegen, mehr als 635.000 Menschen sind nun akut von der Krise betroffen.
Das Problem ist nicht allein auf Mauretanien beschränkt. "Mehr Menschen denn je sind im Sahel bedroht", warnte die UN-Nothilfekoordinatorin Valerie Amos in Rom. Nach Angaben der UN-Organisation für Ernährung und Landwirtschaft (FAO) sind in den Ländern der Sahelzone bis zu 20 Millionen Menschen vom Hunger bedroht. Darunter befinden sich Burkina Faso, Kamerun, Tschad, Gambia, Mali, Mauretanien, Niger, Nigeria und Senegal. Dort bräuchten bis zu 2,5 Millionen Menschen dringend Nahrungsmittel. Fünf Millionen Kindern drohe in diesem Jahr die Unterernährung.
Hilfe aus Eigeninteresse nötig
Die FAO plant daher mit einem Drei-Jahres-Plan gegenzusteuern. Oberste Priorität müsse es sein, den Bauern in der Region bei der Aussaat in den kommenden Wochen zu unterstützen, sagte FAO-Generaldirektor José Graziano da Silva. Dafür benötigt die FAO allerdings zwei Milliarden US-Dollar, bzw. 1,48 Milliarden Euro. Das Problem: Im vergangenen Jahr sind für das Nothilfeprogramm nur 60 Prozent dieser Summe eingezahlt worden. Die UN hat daher vor einer erneuten humanitären Katastrophe gewarnt, die über die Regionen hinaus Auswirkungen haben könnte. Die internationale Gemeinschaft sei daher aus Eigeninteresse aufgefrufen, mehr in die Vorbeugung von Hungerkrisen zu investieren. "Jeder Dollar für die Prävention spart bis zu 20 Dollar an Nothilfe", sagte der FAO-Generaldirektor, José Graziano da Silva.
Die EU-Kommissarin für humanitäre Hilfe, Kristalina Georgiewa, kündigte daher zeitgleich an, dass die Europäische Kommission das Sahel-Programm in diesem Jahr mit 142 Millionen Euro unterstützen werde. Ohne die nötige Hilfe drohe der gesamten Region eine politische Destabilisierung, mahnte sie. Sie hat guten Grund zur Sorge: Nothilfekoordinatorin Amos zählte bei der Vorstellung des UN-Planes auf, dass die Hungerkrisen mittlerweile alle zwei Jahren stattfinden - während sie in den Vergangenheit alle zehn Jahren die Region heimsuchten.
zam/as (afp, dpa, epd)