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Saison der Rekorde

Sarah Wiertz18. Mai 2013

Der FCB holt in dieser Spielzeit nicht nur den Titel, sondern auch ganz viele Bestmarken. Freiburg und Frankfurt schnappen den etablierten Klubs die internationalen Plätze weg. Düsseldorf und Fürth steigen ab.

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Dante, David Alaba and Franck Ribery: Die Bayern-Profis feiern den Meisterschaftsgewinn. Foto: Alexander Hassenstein/Bongarts/Getty Images)
Die Münchener Profis bei der Meisterfeier auf dem MarienplatzBild: Getty Images

Frühester Titelgewinn: 28. Spieltag. Frühester Herbstmeister: 14. Spieltag. Die meisten Saisonsiege: 29. Die meisten Auswärtssiege: 15. Die meisten Siege ohne Gegentor: 21. Die meisten Siege vom Start weg: 8. Die wenigsten Niederlagen: 1. Die meisten Punkte: 91. Die meisten Auswärtspunkte: 47. Die längste Siegesserie: 14 Spiele. Der größte Vorsprung: 25 Punkte. Die größte Tordifferenz: +80. Die wenigsten Gegentore: 18.

So viele Rekorde hat der FC Bayern München in der Bundesligasaison 2012/2013 gebrochen und neue Bestmarken gesetzt. Beeindruckend. Das nötigt selbst großen Rivalen und Anti-Bayern-Fans Respekt ab. Zwar hat der Rekordmeister mit nunmehr 23 Titeln seit der Gründung der Bundesliga vor 50 Jahren fast immer vorne mit gespielt, aber diesmal war es etwas Besonders: Die Gegner hatten niemals den Hauch einer Chance. Der FCB war dominant, überlegen und unbesiegbar. Bis auf dieses eine Mal. Am 9. Spieltag war das, ein 1:2 gegen Bayer Leverkusen.

BVB: alles richtig gemacht

Ein Hoch also auf den Bayer-Werksklub, der in dieser Saison, wie so oft, eine gute Saison gespielt hat, aber eben auch nicht mehr. Meistens reicht es, wie jetzt auch als Tabellen-Dritter, für die Qualifikation für die Champions League, aber eben nie für den Titel. Ähnliches gilt für den FC Schalke 04. Demnach war Borussia Dortmund also der einzige ernstzunehmende Gegner der Bayern. Aber selbst der Meister der vergangenen zwei Jahre konnte den Kampf um die Schale nicht mal ein bisschen spannend machen. Trotzdem: der BVB hat alles richtig gemacht und sich auf die Champions League konzentriert – und steht jetzt im Finale: natürlich gegen die Bayern.

Daumen hoch auch für den SC Freiburg. Auch wenn der Sportclub am letzten Spieltag im direkten Duell um Platz vier gegen den FC Schalke 04 verloren hat – der fünfte Rang ist für die Freiburger ein historisches Ergebnis: Zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte spielen die Breisgauer in der Europa League. Zu den Gewinnern dieser Saison zählt auch Eintracht Frankfurt. Als Aufsteiger gleich mal Tabellen-Sechster werden und den etablierten Vereinen wie dem Hamburger SV und Borussia Mönchengladbach den letzten internationalen Platz wegschnappen - Respekt.

Fußball Bundesliga, 21. Spieltag, VfL Wolfsburg-SC Freiburg am Freitag (10.02.2012) in der Volkswagen-Arena in Wolfsburg. Freiburgs Trainer Christian Streich steht aufgebracht an der Seitenlinie in der Arena. Foto: Peter Steffen dpa/lni (Achtung Sperrfrist! Die DFL erlaubt die Weiterverwertung der Bilder im IPTV, Mobilfunk und durch sonstige neue Technologien erst zwei Stunden nach Spielende. Die Publikation und Weiterverwertung im Internet ist während des Spiels auf insgesamt fünfzehn Bilder pro Spiel begrenzt. pixel
Mit dem "Trainerpreis des Deutschen Fußballs" geehrt: Freiburgs Christian Streich.Bild: picture-alliance/dpa

Der grüne Kapuzenpulli

Um die internationalen Plätze wollte auch Werder Bremen mitspielen. Stattdessen aber mussten die Bremer bis zum vorletzten Spieltag um den Klassenerhalt zittern. Die Folge: Trainer Thomas Schaaf ist kein Trainer bei Werder mehr. Und das nach 14 Jahren. Kaum vorstellbar, schließlich war der brummelige Schaaf in seinem grünen Kapuzenpulli Werder und Werder war der brummelige Schaaf in seinem grünen Kapuzenpulli. Zu Recht muß hier angemerkt werden: eine Ära geht zu Ende.

Insgesamt gab es zehn Trainerwechsel in dieser Saison. Allein vier gehen auf das Konto der TSG 1899 Hoffenheim. (Holger Stanislawski, Markus Babbel, Marco Kurz und jetzt Markus Gisdol). Die so nervös agierenden Hoffenheimer behielten aber genau dann, als es darauf ankam, am letzten Spieltag, als Tabellenvorletzter die Nerven. Die Belohnung: der Relegationsplatz und zwei Partien mehr, in der sie sich jetzt gegen den 1. FC Kaiserslautern behaupten müsen.

Fortuna ohne Glück

Pech hatten die Fortunen. Kein einziges Mal stand der Aufsteiger in dieser Saison auf einem Abstiegsplatz – bis auf den letzten Spieltag. Vielleicht war das genau das Problem: nach der guten Hinrunde war das Team nicht auf den Abstiegskampf eingestellt, keines der letzten zwölf Partien haben die Düsseldorfer gewonnen. Greuther Fürth stand bereits am 31. Spieltag als Absteiger fest. Die Spielvereinigung bleibt trotzdem in Erinnerung: als das Team, das seinen Fans in einer ganzen Saison nicht einen einzigen Heimsieg gönnte. Vier Partien haben die Kleeblätter zwar gewonnen, aber alle auswärts.

Düsseldorfs Stelios Malezas sitzt nach dem Spiel auf dem Rasen. Foto: Marius Becker/dpa
Nach nur einem Jahr Bundesliga wieder runter in Liga zwei: Düseldorfs Stelios Malezas.Bild: picture-alliance/dpa

Ein ganz Großer verabschiedet sich nach dieser Saison aus der Bundesliga - diesmal wohl endgültig: Jupp Heynckes. Als Spieler und Trainer hat er wie kaum einer die deutsche Fußballliga geprägt und könnte sich nun mit einer historischen Meisterleistung als Bayern-Coach verabschieden: drei Titel hat bisher noch kein Verein gewonnen - deutscher Meister sind die Münchener schon, nun also noch die Champions-League gewinnen (25.05.2013) und im DFB-Pokal siegen (01.06.2013).

Transfer-Rekord

Für die meisten und wohl auch emotionalsten Schlagzeilen sorgte in dieser Saison Mario Götze: Der 21-jährige offensive Mittelfeldspieler und derzeit größtes deutsche Fußballtalent ist mit 37 Millionen der teuerste Bundesliga-Transfer und wechselt von Borussia Dortmund ausgerechnet zu Bayern München, die ja - siehe oben - eh schon so dominant, überlegen und fast unbesiegbar sind. Kritiker befürchten nun schottische Verhältnisse in der Bundesliga. Celtic Glasgow ist nach dem Zwangsabstieg von Erzrivale Glasgow Rangers praktisch konkurrenzlos und ist jetzt zum 44. Mal Meister geworden. Davon sind die Bayern aber noch weit, genauer gesagt: 21 Titel, entfernt.