Bestes Popcornkino von Dan Brown
12. Oktober 2016Nach den Blockbustern "The Da Vinci Code – Sakrileg" und "Illuminati" schlüpft Oscarpreisträger Tom Hanks in "Inferno" zum dritten Mal in die Figur des Symbologie-Professors Robert Langdon. Wer das zugrunde liegende Buch von Dan Brown kennt, weiß, worum es geht, wer es nicht gelesen hat, kann es trotzdem erahnen. Auf die Kinobesucher wartet erneut ein spannendes und actionreiches Abenteuer voller Codes, Rätsel und Symbole. Doch wer steckt eigentlich hinter diesen komplexen Geschichten? Ein Blick in Dan Browns Vita gibt Aufschluss über seine Leidenschaft für Kunstgeschichte und sein Faible für Zahlen, Rätsel und Symbolik.
Faszination für Wissenschaft und Religion
Dan Brown wurde 1964 in Exeter im US-Bundesstaat New Hampshire als Sohn eines Mathematikprofessors und einer Kirchenmusikerin geboren. Die Faszination für das paradoxe Wechselspiel zwischen Wissenschaft und Religion wurde ihm also bereits in die Wiege gelegt. Es sollte später zum Hauptthema seiner berühmtesten Romane werden. Doch zunächst hatte Brown nicht vor, Schriftsteller zu werden. Während seines Englisch-Studiums in seiner Heimatstadt interessierte er sich vielmehr für die Musik. Er sang in einem Männerchor und versuchte sich nach zwei weiteren Studienjahren im spanischen Sevilla, in denen er sich der Kunstgeschichte widmete, als Liedermacher. Er experimentierte mit Synthesizern und Aufnahmegeräten und brachte sich selbst das Komponieren bei. 1991 zog Brown nach Los Angeles und schloss sich der National Academy of Songwriters an. Dort nahm er sein Debütalbum "Dan Brown" auf, eine Platte voller melancholischer Liebeslieder, die zum Flop wurde. Er selbst machte im Nachhinein seine Schüchternheit und mangelnde Bühnenpräsenz für seine gescheiterte Musikerkarriere verantwortlich.
Vom gescheiterten Musiker zum Bestseller-Autor
Nach dem Misserfolg des nach ihm benannten Albums dachte Dan Brown, dass seine wahre Berufung vielleicht im Unterrichten läge. Zusammen mit seiner Frau Blythe, einer Malerin und Kunsthistorikerin, zog er zurück an die Ostküste und lehrte Englisch an der Phillips Exeter Academy, jener Universität, an der er einige Jahre zuvor selbst studiert hatte. Neben seiner Tätigkeit als Dozent fing Brown an, eigene Bücher zu schreiben. Seine beiden ersten Werke waren seichte Unterhaltung und ebenso wenig erfolgreich wie sein musikalisches Debüt. Der Wendepunkt in Browns Karriere ereignete sich 1994 durch einen Zufall während eines Urlaubs auf der Pazifikinsel Tahiti. Nach eigener Aussage fand er am Strand Sidney Sheldons Roman "Die letzte Verschwörung" und verschlang es regelrecht.
Sheldons Geschichte, ein Gemisch aus Fakten und Fiktion, in dessen Zentrum ein amerikanischer Geheimagent steht, inspirierte Brown zu seinem Debütroman "Diabolus". Obwohl er in Deutschland erst 2005 erschien, hatte Brown ihn bereits 1998 in den USA unter dem Titel "Digital Fortress" veröffentlicht. Er hing seine Lehrerkarriere an den Nagel und konzentrierte sich auf seine Arbeit als Schriftsteller. "Digital Fortress" wurde zwar kein großer Erfolg, ließ aber bereits die Grundelemente für seine späteren Bestseller erahnen. Brown vertiefte sich in Themen wie Symbolik, Kodierung, Geschichte, Religion, Kunst und Architektur. Zwei Jahre später schaffte Dan Brown mit "Angels&Demons", dem deutschen Publikum besser bekannt als "Illuminati", den Durchbruch. Seine mystische Geschichte um den Symbologen Robert Landon zog Millionen von Lesern weltweit in ihren Bann.
Mit Fleiß und Verschwörungstheorien zum Weltstar
Dan Browns Geschichten sind komplex und erfordern eine gründliche, oft jahrelange, Recherche. Meist schrieb er an mehreren Büchern gleichzeitig, reiste durch die Welt, sprach mit Experten und Wissenschaftlern. Damals wie heute sitzt er ab vier Uhr morgens am Schreibtisch. Nach jeder Arbeitsstunde entspannt er sich einige Minuten mit Kraft- und Dehnübungen. Seine akribische Fleißarbeit zahlte sich aus: Innerhalb kürzester Zeit wurde Dan Brown zum Weltstar. Sein Roman "Sakrileg" katapultierte ihn in neue Sphären. Das Erfolgsrezept: Verschwörungstheorien, der Gegensatz von Wissenschaft und Religion, Symbole und Rätsel. Bis heute ergreift diese Mischung aus historischen Fakten und reiner Fiktion Leser rund um den Globus.
"Sakrileg" verkaufte sich weltweit über 50 Millionen Mal und wurde in mehr als 40 Sprachen übersetzt. Auch die Verfilmungen von Browns Romanen waren bisher ein Publikumsmagnet. Sie spielten insgesamt über 1,2 Milliarden Dollar ein, wurden von den meisten Filmkritikern aber eher negativ bewertet.
"Inferno" basiert auf Dan Browns gleichnamigen Roman, ein weiterer Fall für Robert Langdon, der ihn von Italien bis nach Istanbul führt. Die Geschichte erinnert sehr an die vorherigen Romane und auch der Film wird wohl an seine Vorgänger anknüpfen. Robert Langdon wird erneut von Tom Hanks gespielt, die Regie führt, wie bei den beiden Brown-Blockbustern zuvor, Ron Howard. "Inferno" kommt am Mittwoch (13.10.2016) in die deutschen Kinos und ist ab dem 28.10. auch in den USA zu sehen.
Dan Brown arbeitet derweil an einem weiteren Roman der Langdon-Reihe, der in englischer Sprache im September 2017 unter dem Titel "Origin" erscheinen soll. Auf seiner Internetseite verrät der Starautor, dass auch dieses Buch wieder voller "Codes, Wissenschaft, Religion, Geschichte, Kunst und Architektur" stecken wird.